Ein Jäger hatte den am linken Flügel verletzten Vogel Ende Juli im Bezirk Urfahr-Umgebung gefunden und in Freistadt zur Tierschutzstelle gebracht. Die Tierheimbetreiber wandten sich dann an die Vogel-Experten der Greifvogel- und Eulenschutzstation in Linz.
Verletzter Flügel wieder eingerenkt
Dort wurde das gebrochene Gelenk wieder eingerenkt und die junge Rohrweihe für einige Zeit in einer kleineren Voliere untergebracht, um den Flugraum für das Tier klein zu halten und es so quasi zur Schonung zu zwingen. Die Genesung des jungen Greifvogels, von dem es in Oberösterreich aktuell nur mehr 15 bis 25 Brutpaare gibt und der damit als gefährdet gilt, schritt dann auch für die Experten erstaunlich gut und schnell voran.
Das Tier wurde noch beringt, um es künftig wissenschaftlich beobachten zu können. Nach ersten erfolgreichen Flugversuchen konnte die Rohrweihe vergangene Woche dann wieder gesund in die Freiheit entlassen werden.
Gefährdung durch fehlende Brutplätze und Giftköder
Die Rohrweihen brauchen zur Brut größere offene Feuchtgebiete mit gefluteten Schilfbeständen und gebüschreichen Brachen oder Röhrichtflächen. Weil solche Bedingungen seltener geworden sind und weil die Greifvögel direkt oder indirekt auch durch Giftköder zu Schaden kommen, seien die Tiere gefährdet, so die Vogelschützer von der Greifvogelstation. In kleineren Schilfflächen sei die Rohrweihe sowohl gegenüber natürlichen Feinden wie dem Rotfuchs als auch gegenüber Störungen durch den Menschen sehr anfällig.