Schwemmholz August 2023
Privat / August 2023
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Umwelt

Ärger über Schwemmholz auf Traunsee

Tagelanger Starkregen führt im Salzkammergut jedes Jahr zu einem wiederkehrenden Problem: ein großer Schwemmholzteppich, der am Montag bereits wieder vor Ebensee treibt. Die Gemeinde Ebensee ärgert sich, weil das Problem politisch seit Jahren verschleppt werde.

Baumstämme, Äste, Schadholz, dazwischen Müll und immer wieder auch verendete Tiere. All das wird mit den Wassermassen aus den Wäldern im gesamten Salzkammergut in die Traun geschwemmt. Am Südufer des Traunsees staut es sich dann zu einem Teppich auf. Das zeigt sich auch seit Montagfrüh wieder vor der Gemeinde Ebensee. Bürgermeisterin Sabine Promberger (SPÖ) sagt, die ersten Teile seien bereits an Land gegangen. Wenn jetzt der Wind dreht, bleibe das ganze Schwemmholz wieder in der Bucht bei Rindbach hängen, mit allen Konsequenzen.

„Bin ziemlich sauer“

Das Schwemmholz wird an Land zum Problem, weil es die Ufer verschmutzt und sich mit besserem Wetter meist auch Gestank einstellt. Und der Teil des Teppichs, der im Wasser bleibt, sinkt ab – anfangs nur knapp unter die Oberfläche – und wird zur unsichtbaren Gefahr für Wassersportler und Boote. Die Bucht ist vor allem bei Kitesurfern beliebt, weiter unten im See spüren das auch Wasserskianbieter und Segler. Für den Tourismus und die Wirtschaft entstehe so immer wieder großer Schaden, sagt Promberger.

Ärger über Schwemmholz im Traunsee nach Starkregen
Wolfgang Marecek/ORF

Mitte der Woche dürfte das Sommerwetter auch wieder ins Salzkammergut zurückkehren und mit ihm die Touristen. „Eigentlich bin ich da schon ziemlich sauer, wenn ich sehe, wie lange man ein Problem so vor sich herschieben kann“, sagt die Ebenseer Bürgermeisterin und meint damit die Bundespolitik. Im Nationalrat wurde immer noch nicht festgelegt, wer für die Entsorgung aufkommt, ärgert sich Promberger.

Rechtlicher Graubereich

Durch eine Gesetzesänderung kann die Gemeinde die Kosten nicht mehr vom Katastrophenschutzfonds rückerstattet bekommen. Auch diesmal dürfte die Entsorgung mehrere zehntausend Euro ausmachen. Geld, das die Gemeinde nicht hat, weshalb das Schwemmholz im See bleiben muss. Die Gemeinde ist nur verpflichtet, Müll und verendete Tiere aus dem Holzteppich zu fischen. Am Ende bleibe laut der Bürgermeisterin wieder ein Schaden für Wirtschaft und Tourismus.