Baustelle einer Wohnhausanlage in Mautern an der Donau
ORF/Pöchhacker
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Wirtschaft

Totalausfälle in der Baubranche

Nicht nur 50 Prozent, wie zuletzt behauptet, sondern bis zu 90 Prozent seien die Einbrüche in der Baubrache. Vor allem dann, wenn Bau-Unternehmer bisher auf Einfamilienhäuser spezialisiert waren. Viele Firmen sind jetzt von der Insolvenz bedroht.

Exorbitante Kostensteigerungen, erneut gestiegene Zinsen und straffere Kreditvergaberichtlinien habe es vielen Familien unmöglich gemacht, sich Eigentum zu schaffen. Das hat Folgen für die Unternehmen, sagt der größte Ziegel-Fertighaushersteller Österreichs, Maximilian Etzenberger aus Vorchdorf. „Der Einbruch liegt bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen zwischen 85 und 90 Prozent“, so Etzenberger.

Personal zu halten als große Herausforderung

Besonders schwierig sei es außerdem, das Personal zu halten, warnt Maximilian Etzenberger diese Tage in einem offenen Brief an die Wirtschaftskammer und Landespolitik. „Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten eineinhalb Jahren zwischen 50 und 70 Prozent aller Beschäftigten am Bau und im Baunebengewerbe verlieren werden“, so Etzenberger.

Gewerbebau fürchtet Entlassungen

Im Gewerbebau fürchtet man im kommenden Jahr ebenfalls Entlassungen und dadurch ein nachhaltiges Personalproblem, sagt Norbert Hartl Innungsmeister des Baugewerbe der WKO: „Wir sehen es im Gastgewerbe und in anderen Branchen: wenn die Menschen einmal die Branche verlassen haben, dann kommen sie nicht mehr zurück“, so der Innungsmeister.

Bauindustrie appelliert an Politik

Die Bauindustrie sieht nur einen Ausweg und appelliert an die Politik. Hubert Wetschnig, Vorsitzender der Bauindustrie in der WKO. „Der Weg aus der Krise müsste sein, dass wir gerade jetzt in der Überbrückung bis 2024 über Unterstützung öffentlicher Auftraggeber Projekte bekommen, die geplant sind, die fertig sind und vorgezogen werden“, so Hubert Wetschnig, Vorsitzender der Bauindustrie der WKO.

Mit einer Entspannung rechne man frühestens im Jahr 2025.