Kepler Universitätsklinikum Linz, Eingang zur Uniklinik
Daniel Scharinger
Daniel Scharinger
Chronik

Tetanus: 13-Jähriger in künstlichem Koma

Ein 13-Jähriger wird wegen einer lebensbedrohlichen Tetanusinfektion auf der Intensivstation des Kepler Universitätsklinikum (KUK) behandelt. Er befindet sich bereits seit sieben Tagen im künstlichen Koma. Sein Impfschutz soll nicht vollständig gewesen sein.

Nach einer Verletzung am Unterschenkel sei der Bazillus in den Körper eingedrungen, informierte Oberärztin Ariane Biebl. Eine derartige Infektion komme nur sehr selten vor. Im Fall jenes Buben sei der Impfschutz nicht vollständig gewesen.

Eltern wollten an die Öffentlichkeit

Die Eltern des Buben, der um sein Überleben kämpfe, haben ausdrücklich den Wunsch geäußert, dass das Krankenhaus mit den Informationen an die Öffentlichkeit gehe, um auf die Bedeutung einer Impfung hinzuweisen, meinte Biebl. Denn ein ausreichender Impfschutz hätte den Ausbruch von Tetanus verhindert.

„Sehr, sehr lebensbedrohlich“

Der Bub war nach der Verletzung mit einer Begleitperson zur Wundversorgung im Spital gewesen. Irrtümlich hatte die Begleitperson angegeben, der 13-Jährige habe eine vollen Impfschutz, was jedoch nicht stimmte. Wenige Tage später – die Inkubationszeit liegt zwischen vier und 14 Tage – brach dann Tetanus aus. Mittlerweile sei die Situation des Buben „sehr, sehr bedrohlich“, so die Medizinerin.

Tetanus ist eine Erkrankung mit schweren, unwillkürlichen und schmerzhaften Muskelkrämpfen, sie wird daher auch „Wundstarrkrampf“ genannt. Auslöser sei das Gift eines Bakteriums, das über Wunden, „auch wenn es nur kleinste Bagatellverletzungen sind“, in den Körper eindringe, hieß es in einer Aussendung des KUK. Es wandere entlang der Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark. Dann komme es zu Muskelversteifungen, vor allem im Bereich von Nacken- und Kaumuskulatur.

KUK: Impfung überprüfen und auffrischen

Das KUK nimmt den akuten Krankheitsfall zum Anlass, Eltern aufzurufen, den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen und gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Die Tetanusimpfung sei im kostenfreien Impfprogramm enthalten und wird im Rahmen der Sechsfachimpfung im dritten, fünften und elften bis zwölften Lebensmonat geimpft. Im Schulalter (siebentes bis neuntes Lebensjahr) wird die Kombinationsimpfung Diphtherie, Tetanus, Pertussis (Keuchhusten) und Polio (Kinderlähmung) wiederholt. Bis zum 60. Lebensjahr sei alle zehn Jahre eine Auffrischungsimpfung nötig, danach alle fünf Jahre.