Getreide, Ernte
Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger
Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger
Wirtschaft

Qualitätsmängel bei Weizen

Landwirte in Oberösterreich zeigen sich mit der heurigen Weizenernte unzufrieden. Denn der für die Verwendung als Brotgetreide nötige Proteingehalt ist laut der Landwirtschaftskammer OÖ heuer auffallend niedrig.

Schlechte Getreidepreise

Die diesjährige Getreideernte war von der Menge her durchschnittlich, mit den aktuellen Preisen sind die Landwirte aber nicht zufrieden. „Wir raten den Ackerbauern, jetzt nicht zu verkaufen, wenn sie die Möglichkeit haben einzulagern“, so der oberösterreichische Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Geringer Proteingehalt im Weizen

Vor Rätsel stellt die Landwirte heuer der sehr geringe Proteingehalt im Weizen. Im Vorjahr war in Oberösterreich rund 90 Prozent der Ernte als Mahlgetreide und 10 Prozent als Futtergetreide eingestuft worden. Heuer ist es laut dem Leiter der Abteilung Pflanzenbau Helmut Feizlmayr genau umgekehrt. Nur 10 Prozent seien demnach für die Weiterverarbeitung zu Produkten geeignet. Der Grund dafür sei unklar.

Klima macht Mais zu schaffen

Auch die Witterungsverhältnisse machten den oberösterreichischen Landwirten heuer zu schaffen. Zuerst habe man wegen des Regens im Frühling erst spät säen können, dann sei die große Trockenheit gekommen, so der OÖ Landwirtschaftskammer- Präsident. Vor allem der Mais habe einen „denkbar schlechten Start“ hingelegt, hier seien merkbare Ertragseinbußen zu befürchten. Bei der Sojabohne, die etwas später blühe, bestehe noch Hoffnung. Außerdem merken die Landwirte eine Verschiebung vom Sommer zum Wintergetreide. Das dürfe dem immer trockeneren Frühling geschuldet sein.

Späte Marillen Sorten sollen Ernte retten

Große Ausfälle gab es aufgrund von Frostschäden neuerlich bei den Marillen, vor allem im oberösterreichischen Hauptanbaugebiet rund um Scharten. Hier geht man allmählich dazu über, spätere Sorten zu verwenden, die später blühen und damit den Frösten im Frühling besser trotzen können, erklärte der Leiter der Abteilung Pflanzenbau Helmut Feizlmayr.