Tausende Touristen sind derzeit auf der griechischen Insel Rhodos auf der Flucht vor einem gewaltigen Waldbrand.
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Chronik

Rhodos: Urlauber sollen heimgeholt werden

Wegen der anhaltenden Waldbrände auf der griechischen Ferieninsel Rhodos sei das „Chaos groß“, heißt es aus der heimischen Reisebranche. Man versuche aber, allen oberösterreichischen Reisenden rasch zu helfen. Eine Familie aus Rohrbach wartet seit Samstag am Flughafen auf einen Flug nachhause.

Hinter Andreas Wöß aus Arnreit (Bezirk Rohrbach) und seiner Familie liegen dramatische Stunden, wie er gegenüber dem ORF Oberösterreich schildert. „Als wir die Sirene gehört haben, sind wir noch einmal zur Rezeption und dort haben sie gesagt: ‚Raus, raus, alle raus, lasst das Gepäck da!‘“, so Wöß.

Die Familie flüchtete dann zu Fuß einige Kilometer: „Wir haben die kleinen Kinder mitgehabt, die haben zu Fuß nicht so schnell können“. Wöß spricht von Glück, dass ein Einheimischer anhielt und sie auf der Ladefläche eines Trucks in eine Notunterkunft mitnahm. Von dort konnten sie Plätze in einem der überfüllten Flughafen-Busse ergattern.

Tausende Touristen sind derzeit auf der griechischen Insel Rhodos auf der Flucht vor einem gewaltigen Waldbrand.
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Warten am Flughafen

Das Hotel der Familie brannte nieder, die Familie konnte nur ihre Pässe retten. Weil es auf der ganzen Insel keine Zimmer gebe und es nicht möglich sei, Flüge zu bekommen, war die Familie gezwungen, seit Samstag auf dem Boden am Flughafen zu übernachten.

Tausende Touristen sind derzeit auf der griechischen Insel Rhodos auf der Flucht vor einem gewaltigen Waldbrand.
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Schon vor der Anreise habe es die Waldbrände gegeben, kommuniziert worden sei das nicht, so Wöß. Und auch während der ersten Tage des Aufenthalts, als die Rauchschwaden bereits immer wieder zu bemerken gewesen seien, habe das Management des Hotels beruhigt – sogar als die Löschhubschrauber in der Nähe des Hotels schon im Dauereinsatz waren. „Zehn Minuten später sind uns aber dann schon die Menschenmassen entgegengekommen, die näher am Geschehen untergebracht waren, und haben geschrien: ‚Rennt’s, rennt’s, schaut, dass ihr wegkommt!‘ Und dann ist natürlich die Panik ausgebrochen“, so Wöss.

„Großes Chaos“

In Griechenland sei es generell schwierig, „eine gute Organisation vorzufinden“, so Felix König, der stellvertretende Sprecher der Reisebüros in Oberösterreich und Geschäftsführer der Reisewelt. „Deshalb ist es in einer unübersichtlichen Situation, wie wir sie derzeit vorfinden, das Chaos groß. Tatsache ist aber, dass die österreichische Reisebranche unter allen Umständen schaut, dass die Kundinnen und Kunden in Hotels unterkommen oder zumindest einmal Leib und Leben gerettet ist.“ Eine Garantie, in einem neuen Hotel untergebracht zu werden, sei aber derzeit nicht möglich.

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Maschine aus Linz in der Früh gestartet

Zwei große Reiseveranstalter schicken bereits leere Flugzeuge nach Rhodos, um ihre Kundinnen und Kunden nachhause zu bringen. Auch aus Linz-Hörsching gab es in der Früh einen geplanten Flug nach Rhodos. Die Maschine war laut König fast leer. Sonderflüge sind aus Linz keine geplant, diese sollen über Wien bzw. München abgewickelt werden.

Insgesamt mussten bisher 20.000 Menschen ihre Unterkünfte verlassen. Das gilt sowohl für Reisende, die aus ihren Hotels oder Apartments flüchten mussten, als auch für Einheimische, die ihr zuhause verloren.

Rhodos-Rückkehrer im Interview

Mittlerweile sind die ersten oberösterreichischen Urlauber aus Rhodos zurückgekehrt und schildern ihre Erlebnisse.