Jägerin klettert auf Jägerstand mit Fernglas
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Chronik

Diskussion über Bundesjagdgesetz

Tierschützer, Wissenschaftler und unter anderen eine Gruppe von Jägern wollen ein Bundesjagdgesetz statt bisher neun Landesgesetze. Sie sammeln Unterschriften für ein entsprechendes Volksbegehren, weil der Föderalismus in der Jagd nicht mehr zeitgemäß sei.

„Stimmt nicht!“ sagt der oberösterreichische Landesjagdverband und verweist auf Unwissen der Initiatoren, denn man entwickle die Jagd ständig weiter.

Akzeptanz für Jagd in Bevölkerung abgenommen

Laut Marktforschung habe die Akzeptanz für die Jagd in der Bevölkerung zuletzt abgenommen, so der Chef des Meinungsforschungsinstituts market, Werner Beutelmeyer: „Obwohl die Herausforderungen, die Fragen und die Aufgaben der Jagd mehr wurden, ist das Wissen eher gleichgeblieben bis weniger geworden.“

„Befürworter haben zu wenig Ahnung von der Jagd“

Doch aus Sicht des Landesjagdverbands hätten auch die Befürworterinnen und Befürworter des Volksbegehrens zu wenig Ahnung von der Jagd, darunter die AG Wildtiere unter Kurt Kotrschal, der Verein Tierschutz Austria unter Madeleine Petrovic, der Ökologische Jagdverband und der Verein gegen Tierfabriken mit Martin Balluch. Er formuliert die Kernforderung so: „Wir sind der Ansicht, dass der Schutz der Tiere nicht vom Bundesland abhängen soll. Die Bundesländer sind vergleichsweise klein. Wenn man über die Grenze geht, verliert man den Schutz oder gewinnt einen neuen. Das halten wir für absurd.“

„Vorverurteilung oder Anpatzen der Jagd stören mich“

Schon bei dieser Forderung sowie den 13 weiteren gibt es keine Annäherung mit dem Jagdverband. Der oberösterreichische Landesjägermeister und Präsident des Dachvereins Jagd Österreich, Herbert Sieghartsleitner, sagte: „Ein Jagdgesetz in der derzeitigen föderalen Form hat den großen Vorteil, rasch, direkt und unkompliziert auf die räumlichen und strukturellen Gegebenheiten bestmöglich einzugehen. Was mich stört, ist eine Vorverurteilung und zum Teil auch ein Anpatzen der Jagd.“ Doch ein Ziel haben die Initiatoren schon jetzt erreicht, nämlich eine bundesweite Diskussion über die Jagd.