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Wirtschaft

Spatenstich für PV-Logistikzentrum

Der Photovoltaik-Boom ist ungebrochen und bringt Unternehmen, die PV-Technik vertreiben, unter Zugzwang. Um künftige Lieferengpässe bei Speicherlösungen vorzubeugen, entsteht in St. Florian bei Linz Europas größtes Logistikzentrum für PV-Technik.

PV-Spezialist SKE baut in den kommenden zwei Jahren an der Westautobahn in St. Florian bei Linz eine neue Unternehmenszentrale. Bei einem Jahresumsatz von 500 Millionen Euro im Vorjahr wurde der bisherige Unternehmenssitz in Steyregg zu eng. Mit den etwa 170 Beschäftigten und den fünf auf Linz und Wien verteilten Lagern sei der Ansturm auf Photovoltaik-Produkte nicht mehr zu bewältigen. Die Nachfrage nach Speicherlösungen für Sonnenstrom soll allein heuer um das Doppelte bis Dreifache steigen.

Acht Tage energieautark

SKE ist Generalimporteur für Solarspeicher und Wechselrichter des chinesischen Huawei-Konzerns. Mit einem Investitionsvolumen von 80 Millionen Euro werden in St. Florian bei Linz Speziallager für Speicher, Logistikflächen und ein Bürogebäude entstehen. Als Spezialist für PV-Lösungen will das Unternehmen am eigenen Dach zeigen, was bei der Produktion und Speicherung von Sonnenstrom bereits möglich ist. Mit einer 2,4 Megawattstunden starken Photovoltaik-Anlage und einem 2 Megawatt fassenden Speicher sei die neue SKE-Zentrale bei einem Blackout in der Lage acht Tage lang unter Vollbetrieb weiterzuarbeiten.

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Diese große Anlage werde sich auch in der oberösterreichischen Photovoltaik-Bilanz abbilden, sagt Gerhard Dell, Geschäftsführer des Energiesparverbands. „Damit man das einordnen kann: Eine Häuslbauer-Anlage hat 10 bis 20 KW, das sind über 2.000 KW“, so Dell, der hofft, dass das als Vorzeigebeispiel Schule macht und andere Unternehmen ähnlich große Photovoltaik-Anlage auf ihren Hallendächern errichten.

300 neue Jobs

Die für die neue Unternehmenszentrale vorgesehene Fläche ist insgesamt 52.000 Quadratmeter groß. Nach dem Umzug in knapp zwei Jahren sollen dort 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz haben. Davon werden rund 300 Jobs neu geschaffen. Für die Standortgemeinden Asten und St. Florian bei Linz bringt das auch die Hoffnung mit sich, dass viele diese neuen Arbeitskräfte aus den beiden Gemeinden kommen oder dort ein neues Zuhause finden, so die Bürgermeister am Donnerstagnachmittag beim Spatenstich. Beide Gemeinden kündigen an, die entsprechende Infrastruktur auch in Form von Wohnungen schaffen zu wollen.

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Herausforderung Fachkräftemangel

Im Elektrotechnik-Bereich war zuletzt mitunter schwierig Fachkräfte zu finden. SKE sucht schon jetzt in Zusammenarbeit mit HTLs und Fachhochschulen nach Personal. Zudem wird eine eigene Akademie geschaffen, im Rahmen derer neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter speziell für den Beruf in der Photovoltaik-Branche ausgebildet werden. Es werde eine Herausforderung sein, alle Stellen in den kommenden Jahren zu besetzen, sagt Managing Director Thomas Frank.