TikTok auf Handy
APA/dpa/Marijan Murat
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Chronik

Ärger über Falschmeldungen in Social Media

Falschmeldungen in sozialen Medien haben am Samstagabend die Einsatzkräfte in Linz behindert. Bei einem Brand in einer Wohnung wurden gefährliche Stoffe vermutet. Schaulustige streamten den Einsatz live im Internet und verbreiteten wilde Gerüchte.

Blaulicht, Rettungsfahrzeuge, Streifenwagen und Polizisten in Schutzanzügen waren live in TikTok zu sehen. Im Text war von acht Toten die Rede. Zahlreiche Passanten, Schaulustige und aufgeregte Anrainer versammelten sich am Einsatzort. Am Ende stellt sich heraus, dass es sich nur um einen kleinen Brand gehandelt hatte. Online kursieren aber weiterhin wilde Gerüchte. Die Polizei prüft jetzt mögliche Anzeigen. Die TikTok-Inhalte wurden in der Nacht auf Sonntag noch gesichert. Nach dem Sicherheitspolizeigesetz drohen in solchen Fällen Strafen von bis zu 500 Euro oder bei erschwerenden Umständen bis zu einer Woche Haft.

Suche nach Gefahrenstoffen

Leichter Rauch im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses in der Linzer Gruberstraße lösten Samstagabend kurz nach 19.30 Uhr einen Notruf bei der Feuerwehr aus. Als die Einsatzkräfte eintrafen, schlief der 30-jährige Wohnungsbesitzer auf der Couch und es brannte ein mit Papierresten gefüllter Wäschekorb. Was üblicherweise mit einem raschen Löscheinsatz erledigt ist, wuchs sich zu einem Großeinsatz aus, als der 30-Jährige angab, gefährliche Stoffe in der Wohnung und im Keller gelagert zu haben. Bei einer Nachschau wurden Behälter mit unklarem Inhalt gefunden und die Polizei gerufen.

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Gefahrgut-Einsatz
Matthias Lauber
Gefahrgut-Einsatz
Matthias Lauber
Gefahrgut-Einsatz
Matthias Lauber
Gefahrgut-Einsatz
Matthias Lauber
Gefahrgut-Einsatz
Matthias Lauber

Strahlenspürer und Sprengstoffexperten

Die Wohnung liegt nur 300 Meter von der Landespolizeidirektion entfernt. Binnen kurzer Zeit waren mehrere Streifenwagen vor Ort. Weil befürchtet wurde, in den Behältern könnten sich explosive oder radioaktive Stoffe befinden, wurden sprengstoffkundige Beamte und Strahlenspürer dazu geholt. Auch Polizeihunde und Gefahrenstoffexperten waren im Einsatz. Die Gruberstraße zwischen der Unteren Donaulände und der Lederergasse wurde für Fahrzeuge und Fußgänger abgeriegelt.

Entwarnung um Mitternacht

Mehr als vier Stunden dauerte der Einsatz, bis klar war, dass sich keine gefährlichen Stoffe im Haus befanden. Der 30-Jährige hatte die Bedrohung offenbar erfunden. Er wurde in einer Linzer Krankenhaus gebracht. Die Polizei betont, es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Anrainer oder Umwelt bestanden.