Elektroauto Brand Batterie
Matthias Lauber
Matthias Lauber
Chronik

E-Auto-Brände fordern Feuerwehren

Oberösterreich Feuerwehren sind zunehmend mit einer neuen Herausforderung konfrontiert: Unfälle oder Brände von Elektro-Autos. Aufgrund der eingebauten Batterien ist ein spezieller Umgang gefragt. Das hat Oberösterreichs Feuerwehren erfinderisch werden lassen.

Ein Löscheinsatz in der Nacht auf Samstag zeigt, mit welchen Zusatzaufgaben die Feuerwehren mit der wachsenden Zahl an Elektroautos konfrontiert sind. Bei einem nagelneuen Hybrid-Auto mit erst wenigen Fahrkilometern geriet Freitagabend in Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf) plötzlich die Batterie in Brand. In Zell am Pettenfirst (Bezirk Vöcklabruck) krachte ebenfalls am Freitag ein Tesla bei einem Unfall gegen einen Bagger. Hier war nach Überprüfung durch die Feuerwehr die Batterie nicht betroffen.

Auto wird in Container gehoben

Ist ein Elektroauto in einen Unfall verwickelt oder es kommt zu einem Brand im Auto, droht eine chemische Reaktion. Bei der Batterie strömt Gas aus und durch Überdruck und Hitze kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Für diese Fälle hat das Landesfeuerwehrkommando zuletzt fünf Spezialcontainer angeschafft. In so eine Mulde wird das Auto mittels Kran hineingehoben, notfalls kann der Container auch geflutet werden. In Kremsmünster kam beim Löscheinsatz in der Nacht auf Samstag einer dieser Container zum Einsatz. Bis Herbst sollen acht Feuerwehr-Stützpunkte in Oberösterreich solche Mulden bekommen haben, damit die Anfahrt zu einem möglichen Elektroauto-Brand oder -Defekt oberösterreichweit nie länger als eine halbe Stunde dauert.

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Elektroauto Brand Batterie
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Überwachungsgerät entwickelt

Da die Batterien bis zu 100 Stunden nach einem Zwischenfall noch reagieren können, mussten Feuerwehren bisher bei den Autos Wache halten. Seit wenigen Tagen hat das LFK Oberösterreich einen selbstgebauten Prototypen im Einsatz: Ein Überwachungsgerät mit Temperatursensoren, das am und im Container angebracht wird und im Brandfall per Funk Alarm schlägt. Dieses eigens entwickelte Gerät ist derzeit im Mühlviertel im Testbetrieb und soll ebenfalls im Herbst in den acht Stützpunkten zur Verfügung stehen.