Zentrale der Linz AG
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Wirtschaft

Volle Speicher und Preisgarantie bei Linz AG

Die Linz AG sieht die Versorgung für ihre rund 400.000 Kunden über die nächste Heizsaison gut abgesichert. Die Gasspeicher seien bereits wieder zu 93 Prozent gefüllt, zudem habe man Holz und Öl eingelagert. Strom- und Gaspreis könne man zum Teil bis 2024 garantieren.

Die Preisgarantie gelte für Bestandskunden bis 31. März 2024. Das sagten Generaldirektor Erich Haider und Aufsichtsratsvorsitzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) in einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Erdgas für etwa ein Jahr eingelagert

Der städtische Versorger verfügt über eine Speicherkapazität von insgesamt 745 Gigawattstunden in den Erdgasspeichern Puchkirchen/Haag und 7fields/Zagling, was in etwa einem Jahresverbrauch entspreche. Diese seien derzeit zu 93 Prozent gefüllt, berichtete Haider, zudem habe man für das Biomasseheizkraftwerk Holz für viereinhalb Monate eingelagert.

Reststoff-Kraftwerk ist abgesichert

Für das Reststoff-Kraftwerk stehen aus heutiger Sicht genügend Abfälle zur Verfügung, so Haider, theoretisch könnte man im Notfall auch aus der Mülldeponie Asten Material holen – da würde man aber vorher vermutlich auf die Heizöl-Reserven zurückgreifen. 12.000 Tonnen Heizöl wurden eingelagert, das entspreche einem Betrieb der Fernheizkraftwerke Linz-Mitte und Linz-Süd, die im Notfall auf Öl umgestellt werden könnten, für zweieinhalb Monate, rechnete Haider vor.

Haider sieht keinen Interessenskonflikt

Interessenskonflikte zwischen einem Reststoffkraftwerk und dem Ziel der Müllvermeidung sieht der Linz-AG-Chef für sein Unternehmen nicht – der Landesrechnungshof hatte vor wenigen Tagen kritisiert, dass die Abfallverbände bei der Müllverbrennungsanlage Wels Mindestmengen liefern müssen, sonst werde es teurer. Das Kraftwerk in Linz brauche pro Jahr 180.000 bis 200.000 Tonnen Abfall, um wirtschaftlich betrieben werden zu können. Aber in wenigen Jahren sei es abgeschrieben, dann könne man auch mit weniger arbeiten, versicherte Haider.

Infrastrukturfonds für Netzausbau

Für die Zukunft pocht Haider auf einen Infrastrukturfonds oder eine Investitionsbank, die einen massiven Netzausbau möglich machen. Denn die Dekarbonisierung sei am Weg, das Problem seien die Netze, verwiesen er und Luger etwa auf den geplanten Elektro-Hochofen in der voestalpine. Mit der Industrie ist die Linz AG derzeit auch im Gespräch, um deren Abwärme nutzen zu können. Wenn das gelinge, werde man die CO2-Neutralität bis 2040 „leicht“ erreichen.

Der Knackpunkt ist aber offenbar, wie man eine kontinuierliche Versorgung gewährleisten könne ohne die Unternehmen in ihrer Aktivität einzuengen.