Schwimmbecken Wasser
ORF.at/Christian Öser
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CHRONIK

Wirbel um Bad-Verweis wegen Kopftuch

Weil eine Frau aus Somalia bei einem Besuch in einem Linzer Schwimmbad ein Kopftuch getragen hat, soll sie laut der Organisation SOS-Menschenrechte vom Bademeister aus dem Freibad verwiesen worden sein – und das unter Beifall von anderen Badegästen.

Die Frau aus Somalia engagiert sich freiwillig als Schulassistentin und hat Ende Juni eine Klasse in das Linzer Schörgenhubbad begleitet. Sie trug ein Kopftuch und Straßenkleidung und beabsichtigte nicht ins Wasser zu gehen. Der Bademeister soll sie aufgefordert haben, das Freibad zu verlassen. Es folgte eine längere verbale Auseinandersetzung.

Beifall von anwesenden Badegästen

Schlussendlich ging die Kopftuchträgerin aus dem Bad, laut SOS-Menschenrechte unter hämischem Beifall anderer Badegäste. Die Organisation sieht in dem Vorfall eine klare Diskriminierung aufgrund der Herkunft und insbesondere der Religion.

Betreiber verweist auf Badeordnung

Die Linz AG als Betreiber des Bades sieht keine rassistische Handlung und verweist auf die Badeordnung. Demnach sei in der Anlage Badebekleidung oder für Begleitpersonen sportliche Kleidung vorgeschrieben. Beanstandet wurde laut Linz AG auch nicht das Kopftuch. Anlass für den Hinweis auf die Badebekleidungsregel und das anschließende Ersuchen, den Schwimmbereich zu verlassen, war das Tragen einer eindeutigen Straßenkleidung. Dies werde durch vorhandenes Videomaterial auch belegt, heißt es Seitens der Linz AG.