Traunsee Traunkirchen
laumat.at/Matthias Lauber
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Chronik

Kapitäne fordern mehr Rücksicht am Wasser

Weil es beinahe täglich auf den heimischen Seen zu lebensgefährlichen Situationen zwischen Sportlern und Schiffen komme, fordern Kapitäne aus dem Salzkammergut nun mehr Rücksicht. Viele Wassersportler würden die Verkehrsregeln auf Wasserstraßen nicht kennen.

Vor allem Stand-Up-Paddler würden oft zu nahe an Ausflugsschiffe herankommen. Das kann im schlimmsten Fall tödlich enden, so Kapitän Severin Schenner von der Schiffahrtsakademie. „Das ist mit einem Lokführer vergleichbar, bei dem sich jemand vor den Zug wirft“, so Schenner weiter. Denn ein Passagierschiff braucht je nach Ladung bis zu 100 Meter um anzuhalten. Hinzu kommt der Sog der Schiffsschraube, der für Schwimmer lebensgefährlich ist, wenn sie zu nahe an das Schiff herankommen.

Kapitän Severin Schenner
ORF
„Das ist, wie wenn sich jemand vor einen Zug wirft.“ – Kapitän Severin Schenner

„Die Risikobereitschaft der Sportler ist viel größer als früher. Man achtet nicht mehr so auf das Wetter und auf das Umfeld,“ so Schenner.

Klare, aber kaum bekannte Regeln

Das aktuelle Verkehrschaos müsste eigentlich nicht sein, denn so wie im Straßenverkehr gibt es auf dem Wasser klare Regeln. Hafenbereiche etwa sind tabu. Und zu einem fahrenden Passagierschiff sind 50 Meter Abstand zu halten. Diese Regeln kennen viele Freizeitsportler aber offenbar nicht.

Wasserpolizei fordert mehr Rücksicht

Die Wasserpolizei ruft dazu auf, sich über diese Regeln zu informieren. „Viele sind nicht mehr vertraut mit Naturphänomenen und überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten," so Christian Hauser, der Leiter der Wasserpolizei in Oberösterreich. Man müsse wieder mehr Rücksicht aufeinander nehmen und die Gefahren ernst nehmen, fordert die Wasserpolizei. Vor allem in den bevorstehenden Sommerferien, wenn die Sommersaison so richtig Fahrt aufnehme.