Waldohreule
APA/dpa/Patrick Pleul
APA/dpa/Patrick Pleul
Chronik

Geldstrafen für Schüsse auf Eulen

Ein Jäger aus dem Hausruckviertel und seine beiden Söhne sind am Mittwoch in Wels zu Geldstrafen verurteilt worden. Sie sollen ein Nest mit Waldohreulen aus einem Baum geschossen und damit fünf Tiere getötet haben. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Alle drei Männer bekannten sich am Mittwoch in der Verhandlung am Landesgericht Wels nicht schuldig. Sie gaben an, dass sie auf Krähen in der Luft geschossen und dabei ein Tier getroffen hätten. Ein Spazierhänger blieb aber bei seiner ursprünglichen Aussage, dass er gesehen habe, wie die Angeklagten in den Baum mit der Eulenfamilie geschossen hatte. Der Staatsanwalt war sicher, dass sie drei Männer absichtlich auf die geschützten Tiere geschossen hatten.

Bis zu 8.000 Euro Geldstrafe

Der Vater und einer der Söhne wurden zu Geldstrafen von jeweils 1.200 Euro verurteilt, der ältere Sohn zu 8.000 Euro, weil er ein höheres Einkommen habe. Erschwerend sei bei ihm hinzugekommen, dass er Jagdschutzorgan ist. Die Waffen der drei Verurteilten wurden vom Gericht konfisziert und über die drei Jäger wurde ein Waffenverbot verhängt. Wie lange diese Maßnahmen gültig sein werden, hängt von der Rechtsgültigkeit des Urteils und den darauf folgenden Entscheidungen der Bezirksverwaltungsbehörde ab.

Vorwurf: Eulen aus Baum geschossen

Die Schüsse fielen im April auf einer Wiese in Pram. Ein 67-jähriger Jäger aus dem Ort und seine zwei erwachsenen Söhne schossen laut Anklage mehrmals auf eine Eulenmutter und ihre vier Jungen, deren Nest hoch in einem Baum war. Alle fünf geschützten Vögel überlebten diese Attacke nicht. Den drei Männern war offenbar nicht bewusst, dass sie dabei von einem Spaziergänger beobachtet wurden. Als die drei Männer den Zeugen bemerkten, sollen sie die Flucht ergriffen haben.

Waldohreulen im Nest
APA/VIER PFOTEN
Waldohreulen im Nest

Der Spaziergänger fand ein offenbar von den Schüssen zerstörte Eulennest und die toten Tiere und erstattete Anzeige. Über die drei Männer wurde ein Waffenverbot verhängt.

Pfotenhilfe fordert abschreckende Strafe

Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler sprach im Vorfeld der Verhandlung von einem „Eulenmörderprozess“ und forderte abschreckende Strafen für die drei Angeklagten.