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Verkehr

Drogentests sollen einfacher werden

Um effektiver gegen Drogen am Steuer vorgehen zu können, fordern die Verkehrsreferenten der Länder, dass nicht mehr nur Ärzte die Blutabnahme bei einem Lenker vornehmen können. Bei ihrer Tagung mit Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Freitag in Linz votierten sie auch gegen die von der EU geplante Führerschein-Reform für Senioren.

Wegen des Ärztemangels, der besonders in den ländlichen Regionen zu spüren sei, falle es oft schwer, die klinischen Untersuchungen für Drogentests vorzunehmen, meinte Kärntens Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) im Anschluss an die Konferenz in einer Pressekonferenz.

Auch Sanitäter sollen Blut abnehmen dürfen

Daher solle eine Suchgiftbeeinträchtigung im Straßenverkehr unkomplizierter feststellbar werden. So denken die Länder daran, dass geschultes Personal wie etwa ein Notfallsanitäter künftig die Blutabnahme durchführen könne. Die Verkehrsreferenten beschlossen deshalb, dass der Bund Möglichkeiten zur „einfacheren Feststellung illegaler Substanzen“ schaffen und Gesetzesänderungen vorbereiten solle.

Klares „Nein“ zu Führerschein-Beschränkungen für Ältere

Ein klares Nein kam von allen neun Bundesländernzum Vorhaben der EU, Personen ab dem 70. Lebensjahr den Führerschein nur mehr für fünf Jahre auszustellen. Das sei „Altersdiskriminierung“, denn „Unfallzahlen sind keine Frage des hohen Alters“, so der Tenor. Daher wollen die Länder einen „Schulterschluss“ mit dem Bund gegen die Pläne in Brüssel.

Steinkellner fordert Zweckbindung für Straßenerhalt

Konferenz-Gastgeber oö. Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) wiederum machte den Erhalt der Infrastruktur zum Thema. Für die Sanierung von Straßen, Brücken und Tunnels bräuchten Länder und Gemeinde auch Bundesmittel. Daher fordern sie von den zuständigen Ministerien „die Einführung einer Zweckbindung der Ertragsanteile des Bundes aus der Mineralölsteuer sowie der Strafgeldwidmungen auf Landesstraßen“, so Steinkellner.

Öffi-Ausbau gegen Mobilitätslücken

Tirols Landesrat René Zumtobel (SPÖ) wiederum legte das Augenmerk auf den Ausbau der Öffis. Um „Mobilitätslücken“ zu schließen, sei es wichtig, mehr On-Demand-Verkehre wie Sammeltaxis einzusetzen, das wisse er als Tiroler mit den abgelegenen Tälern. „Die Bundesgesetze müssten novelliert werden, um den On-Demand-Verkehr schneller umzusetzen. Nur so könnten ländliche Gebiete mit der passenden Mobilität bedarfsgerecht versorgt werden“, heißt es in dem Beschluss. Insgesamt wurden in der Konferenz 28 Beschlüsse einstimmig getroffen.

Gewessler: Verkehrswende als oberstes Ziel

Ministerin Gewessler stellte klar, oberstes Ziel müsse es sein, die Verkehrswende zu schaffen. Dafür sei eine gute Abstimmung zwischen Bund, Land und Gemeinden nötig, unterstrich sich die Wichtigkeit der Konferenz. Es gebe „wirklich viel zu tun, aber es lohnt sich: Für eine saubere Luft, leistbaren Verkehr und bequeme Öffis“.