Insgesamt sind derzeit in Oberösterreich etwa 30 Fachärztinnen und -ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie bei der Ärztekammer eingetragen. Sie sind sowohl in Krankenhäusern als auch im niedergelassenen Bereich tätig. Nur sieben von ihnen haben eine Kassenstelle. Offene Posten seien besonders schwer zu besetzen.
Akute Versorgung gesichert
Der Ärztliche Direktor am Kepler Universitätsklinikums (KUK), Karl-Heinz Stadlbauer sagt, derzeit könne man garantieren, alle akuten Fälle mit einer hohen Qualität gut betreuen zu können. Außerdem versuche man für all jene Kinder, die eine stationäre Behandlung brauchen, auch eine zu ermöglichen. Darüber hinaus sei ein Ziel, die Betreuung auch ambulant und zuhause anbieten zu können.
Um die Qualität aufrecht erhalten zu können, müssen jedoch alle Stellen nachbesetzt werden, so Stadlbauer weiter. Auch Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) spricht von einer angespannten Situation – nicht nur in Oberösterreich. Aktuell schaffe man Rahmenbedingungen, damit sich junge Studierende für dieses Fach entscheiden, so Haberlander.
Noch junge Fachrichtung
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist eine relativ junge Fachrichtung – 2013 wurden die ersten Kassenverträge in Oberösterreich abgeschlossen. Die entsprechende Ausbildung dauert mehrere Jahre. Franz Harnoncourt, Vorsitzender der OÖ Gesundheitsholding rechnet damit, dass in drei bis fünf Jahren eine erste Entspannung spürbar sein wird.