In Aistersheim wachsen seit wenigen Wochen Atlaszedern, die in Nordwestafrika heimisch sind, sowie Libanonzedern, die ihren Ursprung in der Türkei, in Syrien oder im Libanon haben. Der Forstberater der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Joachim Pennetzdorfer, dazu: „Der große Vorteil ist, dass die Zeder lange Trockenperioden gut aushalten kann und mit wenig Niederschlag auskommt.“
Das Projekt wird von der Uni für Bodenkultur in Wien geleitet, die Landwirtschaftskammer ist Partner, so Pennetzdorfer: „Ein Ziel des Projekts ist, dass man Saatgut für die Zukunft sichert. Und dass man auch die Anbaueignung von unterschiedlichen Herkünften herausfindet.“
43 Baumarten angepflanzt
Die Landesforstdirektion hat im Vorjahr in Kronstorf 43 Baumarten angepflanzt. Sie werden auf ihre „klimafittness“ hin im Auge behalten. Das allein reicht aber nicht aus, damit sie künftig vermehrt in den heimischen Wäldern wachsen, so Christoph Jasser von der Landesforstdirektion: „Es muss sicher auch die Holzqualität passen. Einen gewissen Nadelholzanteil wollen wir in der Zukunft auch haben. Da sehen wir natürlich große Chancen bei den Kiefernarten und Zedern.“
Monokulturen, etwa reine Fichtenwälder, seien kein zukunftsfähiger Weg. Diesen sieht Jasser in Mischwäldern, in denen wohl auch Eichen eine wichtige Rolle spielen werden.
Mehr Laubholz, aber Nadelholz für Bauwirtschaft
Die Landesforstdirektorin Elfriede Moser betonte im Studiogespräch am Mittwoch in „Oberösterreich heute“, dass der Wald der Zukunft deutlich anders sein wird. Es werde verstärkt Laubholz geben, jedoch seien eben auch Nadelhölzer für die Bauwirtschaft nach wie vor wichtig. In den Aufforstungskonzepten würden seit jeher die Auswirkungen des Klimawandels mit einberechnet.
Auf etwa einhundert Demonstrationsflächen werden Erfahrungen gesammelt. Feststellen ließe sich etwa, dass sich die Baumarten in unterschiedlichen Altersklassen unterschiedlich entwickeln, so Moser. Man setze auf wärmeliebende Baumarten, die auch mit weniger Niederschlag gut zurechtkommen und tief wurzeln. Gute Kandidaten seien etwa die slawonische Eiche und die kalabrische Tanne.
Elfriede Moser zum Wald im Wandel
Landesforstdirektorin Elfriede Moser über den Wald im Wandel.