Rechnung Lebensmittel Einkauf
ORF.at/Zita Klimek
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Wirtschaft

Geld reicht oft nicht zum Leben

Für immer mehr Menschen reicht das Geld nicht mehr zum Leben. Das zeigt eine neue Erhebung der Schuldnerberatungen. Sie haben für unterschiedliche Haushaltsgrößen die monatlichen Kosten zusammengetragen. Mit dem Ergebnis: Gespart werden muss häufig bei der sozialen Teilhabe.

Eine Familie mit zwei Kindern hat durch die Inflation jetzt monatlich um 300 Euro höhere Kosten und braucht für ein bescheidenes Leben mittlerweile mehr als 4.000 Euro im Monat. Das zeigen die von den Schuldnerberatungen als Referenzwert errechneten Haushaltsausgaben.

Sparen zulasten von Freizeitaktivitäten

Weil bei Heizen, Strom und Lebensmitteln nicht gespart werden kann, gehe das vermehrt zulasten von Freizeitaktivitäten, kritisiert etwa die Schuldnerberatung in Oberösterreich. Leiter Thomas Berghuber sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich, egal in welchem Alter – die Gefahr von Isolation und Vereinsamung steige: „Alles, was nicht sein muss, wie zum Beispiel ein Kino-, Theater- oder Kaffeehausbesuch, könnte man sparen, weil es einen nicht sofort ruiniert. Aber mittelfristig schadet es dem Einzelnen und der Familie sehr stark.“

Jeder fünfte Oberösterreicher armutsgefährdet

Die Lebenshaltungskosten seien derart gestiegen, dass – gemessen an neu erhobenen Haushaltsausgaben – mittlerweile jeder Fünfte im Land armutsgefährdet sei.

„Pfändungsgrenze nicht an Inflation angepasst“

Finanzielle Schwierigkeiten stehen mit der hohen Inflation immer mehr Menschen ins Haus. Vergangenes Jahr wurde etwa 120.000 Lohnpfändungen in Oberösterreich durchgeführt, weil Menschen nicht mehr zahlungsfähig waren, heißt es bei der Schuldnerberatung. Berghuber kritisiert, dass die Pfändungsgrenze mit der Inflation nicht angepasst wurde. Den Menschen bleibe nach der Pfändung weniger übrig, als sie durch die gestiegenen Lebenserhaltungskosten brauchen würden. Die Schuldnerberater fordern daher, dass diese Pfändungsgrenze angehoben wird.