Seit sechs Wochen ist die Stellungsstraße in Linz an ausgewählten Tagen nur für Frauen geöffnet. Sechs Frauen haben das Angebot bisher genutzt und eine ist für tauglich erklärt worden. Bei den übrigen fünf läuft noch die medizinische Abklärung. Auch da zeichne sich ab, dass weitere Frauen für den Ausbildungsdienst geeignet sind.
Gleiche Betätigungsfelder
Der freiwillige Grundwehrdienst, für den sich Frauen jetzt melden können, unterscheidet sich inhaltlich nicht von dem der Männer, sagt der Linzer Kasernenkommandant Oberst Alois Arnreiter: „Grundsätzlich ist es so, dass es sicher die selben Ausbildungsinhalte geben wird. Die Frauen machen dann im Bundesheer ähnliche oder auch die gleichen Tätigkeiten wie die Grundwehrdiener“, so Arnreiter.
Erste Frau 30 Jahre alt
Das Alter ist beim freiwilligen Grundwehrdienst für Frauen, der korrekt Basisausbildung für Mannschafts- und Chargenfunktionen heißt, nicht festgelegt. Die sechs Interessentinnen in Oberösterreich sind zwischen 18 und 30 Jahre alt, jene, die bereits als geeignet gilt, ist die älteste unter ihnen. Ein Einrückungstermin steht noch nicht fest. Der sechsmonatigen Ausbildungsdienst soll in einer Kaserne absolviert werden können, in der auch die Infrastruktur für Frauen schon vorhanden ist – etwa bei den Duschen und Unterkünften.
Hoffen auf Personalzuwachs
Der Ausbildungsdienst macht das erste halbe Jahr einer für Frauen weiterhin geltenden einjährigen Verpflichtung aus. Selbst wenn sich die Frauen am Ende nicht für eine Laufbahn als Soldatin entscheiden, hofft das Militärkommando Oberösterreich, sie für andere Jobs gewinnen zu können. Denn der Personalbedarf sei derzeit in allen Bereichen groß. Durch den freiwilligen Grundwehrdienst sollen auch Frauen einen niederschwelligen Zugang zum Bundesheer haben und durch die Orientierungsphase einen besseren Eindruck von den Aufgaben bekommen.