Tourismus-Landesrat Markus Achleitner, Petra Riffert, Corinna Polz, Andreas Winkelhofer
Land OÖ / Daniel Kauder
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Wirtschaft

Oö. Tourismus setzt auf Radfahrer

Voll Optimismus gehen die oberösterreichischen Touristiker in die beginnende Sommersaison. Die Buchungslage sei in allen Regionen „sehr gut“, die 5,3 Mio. Nächtigungen vom Vorjahr will man übertreffen. Verstärkt im Fokus stehen niederländische und tschechische Gäste, ganz besonders aber die Radfahrer.

Der Sommer 2022 sei mit 5,3 Mio. Nächtigungen bereits wieder einer „wie früher“ gewesen, heuer will man das toppen, so der Tenor in einer Pressekonferenz am Dienstag. Optimistisch stimmt auch, dass die Wintersaison mit 3,07 Mio. Nächtigungen von November 2022 bis April 2023 nur mehr knapp hinter der Rekordsaison 2018/19 (3,16 Mio.) lag.

„Treppeneffekt“: Manche Gäste verloren, neue gewonnen

Die Reiselust sei also wieder da, so die Touristiker. Dass die Teuerung Besucherzahlen oder Umsätze sinken lässt, glaubt man nicht: Tourismus-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) rechnet wie nach der Finanzkrise 2008 mit einem „Treppeneffekt“ – dass auf der einen Seite zwar Gäste, denen der Urlaub zu teuer geworden ist, wegfallen, auf der anderen Seite aber wieder welche dazukommen, die sonst hochpreisigere Reisen gemacht hätten. Gästeschwund wegen der Teuerung fürchtet Achleitner also (ÖVP) nicht.

Einziger Wermutstropfen: Es sei nahezu leichter Gäste zu bekommen als Personal.

Großes Potential bei Gästen aus Tschechien und Holland

Der Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus, Andreas Winkelhofer, sieht vor allem bei den tschechischen und den niederländischen Gästen Potenzial. Im Sommer 2022 seien um 17 Prozent mehr Tschechen nach Oberösterreich gekommen als 2019, ein „neuer, spannender Markt“ seien auch die Niederlande. Die wichtigste Gästegruppe sind in Oberösterreich aber traditionell – hinter den Inlandsgästen – die Deutschen.

Touristen in Hallstatt fotografieren die Aussicht
ORF
Der – vor Corona – gewohnte Ansturm asiatischer Touristen, vor allem im Salzkammergut, lässt noch auf sich warten.

Die asiatischen Touristen lassen noch etwas auf sich warten. Vor allem bei den Chinesen rechnet man erst in der zweiten Jahreshälfte oder überhaupt erst 2024 mit einem Wiedereinsetzen der regen Reisetätigkeit.

Trend zu Reise-Packages

Der durchschnittliche Gast bleibe 3,2 Tage, so Winkelhofer, das versuche man mit diversen Konzepten auszudehnen. Der Trend geht in Richtung Packages und man versucht auch, möglichst viel mit Buchungen und Reservierungen – nicht nur für die Unterkünfte, auch für andere Leistungen und Eintritte – im Voraus zu regeln. „Da hilft uns die Digitalisierung total“, so Achleitner. Zudem sei die Coronazeit vielerorts zum „investieren und renovieren genutzt“ worden, was sich nun auszahle.

Neue Angebote für längere Verweildauer bei Radfahrern

Vor allem im Donauraum will man künftig noch stärker auf die Radtouristen setzen und diese auch länger in der Region halten. Denn viele sind am Donauradweg zwischen Passau und Wien nur auf der Durchreise.

Lückenschluss am Donauradweg
Land Oberösterreich
Auf dem Donauradweg wurde Anfang Mai die durchgehende Verbindung zwischen Oberranna und Wesenufer (Bezirk Schärding) eröffnet.

In diesem Bereich wurde vielen attraktiviert, wie Petra Riffert vom Tourismusverband Donau OÖ schilderte – von Radwegen bis zu E-Bike-Vermietungen und Radlerevents. Man wolle dem Gast vermitteln: „Hier kannst du Urlaub von deinem Auto machen“ und so vom Fahrradboom profitieren.