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Wirtschaft

Banner Batterien setzt auf Nachrüstmarkt

Der Batteriehersteller Banner mit Sitz in Leonding (Bezirk Linz-Land) hat im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von 307 Mio. Euro und damit ein Plus von sieben Prozent erreicht. Das Unternehmen schätzt, dass die klassischen Blei-Säure-Batterien auch künftig auf dem Nachrüstmarkt gefragt sein werden.

Auch wenn die Entwicklung deutlich in Richtung E-Mobilität gehe, bedeute das nicht, dass klassische Blei-Säure-Batterien ausgedient hätten. „Meiner Einschätzung nach werden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auch künftig einen erheblichen Anteil am Nachrüstmarkt ausmachen. Im Segment der Fern-Lkws bestehen derzeit keine Alternativen zum Verbrennungsmotor. Insgesamt sehen wir auch in Zukunft Wachstumsmöglichkeiten für Starter- und Versorgerbatterien“, erläuterte der kaufmännische Geschäftsführer Andreas Bawart. Man will Marktanteile im Nachrüstmarkt gewinnen und plant ein Wachstum von rund 200.000 Batterien.

Unternehmen beklagt Standortnachteile in Europa

Innovationsgeist und starke Nachfrage hätten neben „einer herausfordernden Preisweitergabe“ die aktuelle positive Unternehmensentwicklung ermöglicht, trotz herausfordernder Rahmenbedingungen bei Kosten und Lieferketten und deutlicher Standortnachteile. „Die Europäische Union und somit auch Österreich tragen zu der Verschlechterung bei“, kritisierte Bawart, dass „derart viele Vorgaben eingeführt“ wurden, „deren Umsetzung für mittelständische Unternehmen, wie wir es sind, eine massive Erhöhung des Verwaltungsaufwandes notwendig macht“.

In drei Jahren 25 Millionen Euro in Leonding investiert

Das im vorigen Geschäftsjahr aufgrund fehlender Halbleiter und Kabelbäume rückläufige Segment der Erstausrüstung habe sich erholt und liege in der Business Unit Automotive bei 30 Prozent, 70 Prozent des Umsatzes erwirtschafte man im Nachrüstmarkt. In den vergangenen drei Jahren habe Banner 25 Mio. Euro in die Standortentwicklung in Leonding investiert, 10 Mio. jährlich steckt man in Innovation und Entwicklung. Europaweit arbeiten 785 Menschen für Banner.

Kooperation soll Markt in China erweitern

Mit dem seit zehn Jahren bestehenden Duracell-Automotive-Programm „made by Banner“ lieferte Banner Starter- und Bordnetzbatterien bisher an Kunden in mehr als 45 Länder. 80 Prozent der Verkäufe gehen an Kontinentaleuropa, 20 Prozent an die Regionen Middle East und Afrika. Ziel sei ein weiterer Ausbau der Duracell-Absätze mit Schwerpunkt Europa, wo Bawart noch großes Potenzial für die Marke sieht. Künftig will man auch in China wachsen: Der Batterieproduzent LEOCH wird in einer Lizenzpartnerschaft künftig bestimmte Premium-Produkte unter der Wort-Bild-Marke Banner in China herstellen und anbieten.

99,9 Prozent der Altbatterien-Bestandteile werden recycelt

In puncto Nachhaltigkeit würden bei Banner bereits 99,9 Prozent der Bestandteile von Altbatterien wiederverwendet. „In unserem Produktionsprozess setzen wir über 95 Prozent Recycling-Blei ein. Auch die bei uns hergestellten Batteriekästen bestehen zu 80 Prozent aus Polypropylen-Rezyklat. Zudem wird die gesammelte Schwefelsäure der Altbatterien zu Natriumsulfat verarbeitet, woraus wiederum Waschmittel und Glas produziert werden“, erläuterte Bawart. Das Bürogebäude in Leonding soll um 3 Mio. Euro saniert und der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert werden.

Auch das zweite Standbein, Energy Solutions, entwickle sich planmäßig. So prognostizierten die Produktbereiche Traktion, Semitraktion und Standby hervorragende Wachstumschancen und die Nachfrage nach Energiespeicherlösungen sei weiter hoch.