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Wissenschaft

„Isala“ erhält Citizen-Science-Preis der EU

Die belgische Forschungsinitiative „Isala“ ist mit dem ersten Citizen Science-Preis der Europäischen Kommission ausgezeichnet worden. Die Linzer Ars Electronica wurde mit der Ausschreibung beauftragt, daher wurden die Gewinner im Ars Electronica Center vorgestellt.

Der mit insgesamt 100.000 Euro dotierte Preis der Europäischen Kommission wurde heuer zum ersten Mal vergeben. Die Projekte werden im Rahmen des Ars Electronica Festivals im September präsent sein. Die Auszeichnung richtet sich an Initiativen, die auch Menschen abseits der akademischen Zirkel in die Forschung einbinden und so gleichzeitig Transparenz und Inklusion Vorschub leisten und neue Blickwinkel beleuchten. 321 Projekte waren eingereicht worden.

„Isala“ soll Krankheitsbilder früher erkennen

Der Hauptpreis ist der mit 60.000 Euro dotierte European Union Prize for Citizen Science – Grand Prize. Er ging an ein Projekt, das nach der ersten Ärztin Belgiens, der Frauenrechtsaktivistin Isala van Diest (1842-1916), benannt ist. „Isala“ befasst sich mit dem Mikrobiom – Bakterien, Viren, Pilze – im Vaginalbereich, um Krankheitsbilder früher erkennen und bessere Therapien ableiten zu können. Ursprünglich wollte man 200 Frauen motivieren mitzumachen und einen Abstrich samt ausgefülltem Fragebogen einzuschicken – die Resonanz war aber viel höher: mehr als 5.500 Frauen nahmen binnen weniger Tage teil. 275 wurden schließlich für eine langfristige Studie ausgewählt.

Diversity & Collaboration Award

Den Diversity & Collaboration Award (20.000 Euro) erhält das dänische Urban Belonging Project, das Kopenhagen aus dem Blickwinkel von üblicherweise unterrepräsentierten Gruppen betrachtet. Angehörige ethnischer Minderheiten haben ebenso wie Gehörlose, Obdachlose, psychisch Erkrankte oder Menschen aus der LGBTIQ+-Community ihre Erfahrungen in der Stadt dokumentiert. Den ebenfalls mit 20.000 Euro dotierten Digital Communities Award erhielt „The Restart Project: The Right to Repair and Reuse your Electronics“ aus London. Das Projekt versucht, Elektroschrott zu minimieren – u.a. mit Restart-Partys und mit dem Vernetzen von Reparaturinitiativen und handwerklich interessierten Freiwilligen.

Über die drei Haupt-Preisträger hinaus wurden 27 Projekte lobend erwähnt. Honorary Mentions gab es beispielsweise für das Projekt „SensJus: Sensing for Justice“, das Beweise für Umweltkriminalität sichert, für „Surfside Science“, das sich mit Mikroplastik befasst, oder für „Dark Sky Meter“, das global Lichtverschmutzung kartiert.