Sujetbild Pflege: Junge Hände streicheln ältere Hände
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Gesundheit

Zusammenarbeit soll Pflege sichern

Die Sozialabteilung des Landes hat ein Projekt gestartet, das prüfen soll, wie die Sozialverbände in Oberösterreich weiterentwickelt werden müssen, um die Herausforderungen zu stemmen. Engere Zusammenarbeit wird dabei wohl der Schlüssel sein.

Die 15 Sozialhilfeverbände in Oberösterreich verwalten derzeit 72 Alten- und Pflegheime. 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Langzeitpflege tätig, mehr als 2.300 in der mobilen Betreuung. Für diese Aufgaben steht ein Budget von über einer Milliarde Euro zur Verfügung. Mit dieser Struktur der Verbände werden aktuell die Aufgaben bestens bewältigt, bestätigt ÖVP-Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.

Deutlich mehr Pflegebedürftige in Zukunft

Er will die Verbände aber weiterentwickeln und auf den Prüfstand stellen, damit sie die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte bewältigen können. So wird laut Berechnungen des Landes die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2040 um die Hälfte ansteigen.

Erste Ergebnisse im Herbst

Geprüft werden soll unter anderem, in welchen Bereichen die Sozialhilfeverbände besser zusammenarbeiten sollen. Als Beispiel werden das Werben um neues Personal oder überregional organisierte Schulungsmaßnahmen genannt. Auch im Bereich der Technik und der Digitalisierung, die auch den Pflegebereich verändern wird, sei möglicherweise eine bezirksübergreifenden Lösung sinnvoller, so die Grundidee des Projekts. Als Projektleiter wurde der ehemalige Chef des oö. Landesrechnungshofs, Friedrich Pammer, eingesetzt. Er betont, dass es nicht in erster Linie ums Sparen gehe, sondern darum, die Organisation so zu gestalten, dass sie – auch bei steigenden Anforderungen – effektiver und besser laufe.

Betont wird auch, dass es dabei nicht um die Arbeit direkt in den Alten- und Pflegeheimen gehe. Erste Ergebnisse des Projektes sollen im Herbst vorliegen.

Langjährige Zusammenarbeit der Verbände

Er begrüße die Reform, sagt Alois Lanz, der Sprecher der Sozialverbände, weil sich jeder Verein, jede Organisation und jede Verwaltung von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand stellen sollte. Dass die Verbände „aufgebläht“ sein könnten, glaubt Lanz nicht, das werde aber die Analyse zeigen. Es gebe auch schon „seit über zehn Jahren“ eine Zusammenarbeit der Sozialverbände, „da sind schon viele gute Sachen entstanden“.