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Wirtschaft

Geschäftserfolg: Fokus auf Mittelstand

2022 hat der Linzer VKB-Bank eines ihrer besten Geschäftsjahre seit dem 150-jährigen Bestehen beschert. Das Vorstandsteam macht dafür die geänderte Strategie hin zu einem nationalen Geldinstitut für mittelständische Unternehmen und Privatkunden verantwortlich.

Das Betriebsergebnis verdoppelte sich nahezu auf 21,3 Millionen Euro. Bei einer Bilanzsumme von 3,4 Milliarden Euro ging das EGT im Vergleich zu 2021 von 14,2 Millionen Euro auf 18 Millionen Euro nach oben. Der Geschäftserfolg wird dem geänderten Fokus der Bank, nämlich dem Hauptaugenmerk auf den Mittelstand, zugeschrieben. „Wir sind selbst ein mittelständisches Unternehmen, deshalb verstehen wir den Mittelstand“, meinte Vorstandsdirektor Markus Auer in der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag.

Bank trennte sich von Großkunden

So habe man sich 2022 von sechs bis zehn Großkunden getrennt, wodurch 100 Millionen Euro freigeworden seien, umriss er die Umsetzung der Strategie. Seine Vertragsverlängerung bis März 2029 hat der Aufsichtsrat einstimmig beschlossen.

Seit April 2021 führt Auer gemeinsam mit Maria Steiner und Alexander Seiler die Bank. Neben dem Firmenkundengeschäft und der Veranlagung ist auch der private Wohnbau ein Hauptgeschäftsfeld. Mit diesem ging es auch 2022 weiter nach oben.

Rückgang bei Neukreditvergabe

Das Wohnbaukreditvolumen wuchs im Vergleich zu 2021 um 2,3 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro. In dem Jahr läuft es hingegen wegen der Rahmenbedingungen wie der Kreditvergabe-Richtlinien und Zinsanhebungen nicht so gut. Bei den Neukrediten für den Wohnbau sprach Auer aktuell von einem Rückgang von 40 bis 60 Prozent. Dennoch rechnet das Vorstandsteam heuer mit einer „sehr, sehr guten Entwicklung des Hauses“ wegen der genannten anderen beiden Standbeine. Konkret geht man von einem Betriebsergebnis von 35 Millionen Euro aus.

VKB-Vorstandsteam
Mathias Lauringer | soulspacestudios.at
Das VKB-Vorstandsteam auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Digital-Team für Kundenbetreuung

Im Privatkundensektor hat man 2022 begonnen, die Betreuung auch vorwiegend digital anzubieten. Aktuell betreue ein 16-köpfiges Digital-Team 17.000 Kunden, heuer sollen 15.000 weitere hinzukommen, was dann in Summe einem Drittel der Privatkunden entspreche.

VKB will in andere Bundesländer expandieren

Die VKB verfolge aber auch das Ziel, in andere Bundesländer zu expandieren. Nach der Eröffnung einer Beratungsfiliale im ersten Bezirk in Wien werde heuer im Sommer in Salzburg eine Zweigstelle aufsperren. Für 2024 sei eine in der Steiermark angedacht. Die Bank hat derzeit 29 Filialen mit 577 Mitarbeitern. Sie ist in Besitz der Volkskredit Verwaltungsgenossenschaft mit rund 31.000 Mitgliedern.