Je nach Region wird der Beginn der Ernte zwischen Ende Mai und Mitte Juni erwartet. In der kurzen, von Mai bis Juli andauernden Erdbeersaison, erfreuen sich die roten Früchte bei Konsumentinnen und Konsumenten großer Beliebtheit. Insgesamt zählen Erdbeeren zu den Top-Fünf-Obstsorten in Österreich: Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 3,5 Kilogramm pro Jahr.
Wasserbedarf durch jüngste Regenfälle gedeckt
Die süßen Früchte werden laut einer Aussendung der AgrarMarkt Austria (AMA) mit bester Wasserqualität und mit äußerst sparsamer Beregnungstechnik gezogen. Ein sehr hoher Anteil des Wasserbedarfes könne demnach durch Regen abgedeckt werden.
Die Regenfälle der letzten Wochen sorgten für eine gute Wasserverfügbarkeit, die kühle Witterung förderte eine gute Pflanzenversorgung, was für schöne Fruchtgrößen mit gutem Aroma gesorgt habe, so die Erdbeerbäuerinnen und -bauern.
Kälte und Frost verzögern Saisonbeginn regional
In einigen Regionen hat der Frost jedoch vor allem vliesverfrühte Bestände geschädigt. Die darauffolgende und lang andauernde Kälteperiode hat den Vegetationsfortschritt deutlich verzögert und den Saisonstart in einigen Lagen nach hinten verschoben. Nichtsdestoweniger rechnen die Erdbeerproduzenten heuer mit einer guten, ertragreichen Ernte.
Oberösterreich mit viel Anbaufläche
Oberösterreich hat mit rund 320 Hektar Erwerbsanbau die zweitgrößte Erdbeeranbaufläche nach Niederösterreich (513 Hektar). Die Steiermark folgt mit 180 Hektar Anbaufläche auf Platz drei. Österreichweit lag die Anbaufläche im Jahr 2022 bei 1.221 Hektar, auf denen 16.930 Tonnen Erdbeeren produziert wurden.
Die österreichische Erdbeerproduktion unterliegt mit dem AMA-Gütesiegel strengen Qualitätsstandards und Zertifizierungen. Es gibt derzeit 70 Erdbeerproduzentinnen und -produzenten mit AMA-Gütesiegel. Erdbeeren werden in Österreich hauptsächlich im Freiland angebaut. Der Anbau unter Folie ist ebenfalls weit verbreitet, insbesondere in höheren Lagen oder Regionen mit kühlerem Klima. Der Vorteil von Folien: Sie reduzieren das Risiko von Krankheiten, erhöhen den Ertrag und verlängern die Saison.
Selbstversorgungsgrad bei rund 40 Prozent
Laut Roll-AMA-Daten wurden im Jahr 2022 im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel Erdbeeren im Wert von 62,4 Millionen Euro verkauft, das war ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Jahr davor. Die abgesetzte Menge war allerdings um fast acht Prozent geringer als zuvor und lag bei rund 10.700 Tonnen. Diese Entwicklung umfasst alle im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel erhältlichen Erdbeeren – also auch jene aus dem Ausland.
Der Selbstversorgungsgrad von Erdbeeren liegt in Österreich laut jüngsten Auswertungen von Statistik Austria und AMA-Marketing bei knapp 40 Prozent (Saison 2021/22).