Luft-Hunderter – IG-L auf der A1 Westautobahn in OÖ
Team Fotokerschi/Kerschbaummayr
Team Fotokerschi/Kerschbaummayr
Klima & Umwelt

Linz misst Nanopartikel in der Luft

Linz startet als erste Stadt Österreichs ein kontinuierliches Messprogramm für Ultrafeinstäube und Nanopartikel. Diese können bis ins Gehirn vordringen. Beim Stand der Forschung zu Entstehung und Wirkung der Kleinstpartikel sei noch Luft nach oben, heißt es.

Derzeit gebe es auch noch keine Grenzwerte. Da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Partikel aber in ihre neue Leitlinie für Luftgüte aufgenommen hat, rechne man damit, dass Grenzwerte kommen werden, so Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne).

Ultrafeinstaub kann bis ins Gehirn vordringen

Als Ultrafeinstaub bzw. ultrafeine Partikel (UFP) werden Partikel in der Luft mit einem Durchmesser zwischen einem und 100 Nanometer (1 nm = 0,000001 mm) bezeichnet. Sie stellen jene Fraktion des Feinstaubs mit der geringsten Größe dar. Aufgrund ihrer Kleinheit können sie bis in die Lungenperipherie oder ins Gehirn vordringen, heißt es in einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Linz
Werner Dedl
Mit diesem Messfahrrad sind künftig mobile Messfahrten möglich

Spezielle Messtechnik

Die Abteilung Umwelttechnik hat nun mit ersten „orientierenden Partikelmessungen“ begonnen. Da Nanopartikel so klein sind, ist nicht die Masse, sondern ihre Anzahl relevant. Dafür wird eine spezielle Messtechnik eingesetzt. Man hofft, aus den Ergebnissen Rückschlüsse auf die möglichen Verursacher – in Verdacht stehen Verkehr, Hausbrand, Luftfahrt, Kraftwerke, Industrie – ziehen zu können. Ergebnisse sollen 2024 vorliegen. Es solle „ein Stück Pionierarbeit“ geleistet werden, sagte Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne), der auf die Situation in den 1970er und 1980er Jahren verwies, als die Linzer Luft sprichwörtlich schlecht war. Seither wurde sehr viel zur Verbesserung unternommen und auch erreicht.