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Politik

Kritik an Jugendumfrage in Ansfelden

Ob sie es ekelhaft finden würden, wenn sich zwei Männer küssen, lässt die Stadt Ansfelden (Bezirk Linz-Land) junge Menschen fragen. Die FPÖ, die den Bürgermeister stellt, verweist auf die wissenschaftliche Begleitung durch die Johannes Kepler Universität Linz. Die SPÖ ortet ein homophobes Weltbild.

Inzwischen sind die in der Kritik stehenden Fragen nicht mehr online. Der Punkt „Wie sehr stimmst du folgenden Aussagen zu?“ findet sich nun nicht mehr auf dem umstrittenen Fragebogen, den die Stadt Ansfelden ins Internet gestellt hat. Dort sind die 14- bis 21-Jährigen um ihre Meinung gefragt worden – zu Aussagen wie „Ich finde es ekelhaft, wenn zwei Männer sich küssen“ oder „Ein gutes Paar besteht aus einem Mann und einer Frau“.

FPÖ ortet „Angriff auf die Wissenschaft“

Gemeinderätin Renate Heitz (SPÖ) spricht gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“ von einem „homophoben Weltbild“ und kritisiert die FPÖ, die mit Christian Partoll den Bürgermeister stellt, ebenso den Jugendstadtrat. Partoll ortet einen „Angriff auf die Wissenschaft“. Denn der Fragebogen ist in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologie der Johannes Kepler Universität Linz erstellt worden. Nachdem inzwischen mehrere Medien über die Kritik an der Jugendumfrage berichtet haben, sind diese Fragen jetzt nicht mehr online.

HOSI: „Neuer Tiefpunkt“

Entsetzt zeigt sich die Homosexuelle Initiative Linz HOSI. Vereinssprecher Richard Steinmetz sagt, die FPÖ komme mit einem neuen Tiefpunkt und lasse durch die Uni Linz ihr „mehr als vorgestriges Weltbild in Sachen Sexualität und Geschlechterrollen abnicken“.