Wespenkopf in Großaufnahme
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Gesundheit

Insektenstiche können tödlich enden

Übelkeit, Ausschlag, Kreislaufkollaps bis hin zum Tod durch Ersticken können die Folgen einer Bienen- oder Wespengiftallergie sein. Tipps, für das richtigen Umgang mit Insektenstichen kommen von einem Mediziner des Linzer Kepler Uniklinikums.

Sobald jemand gestochen wird, kommt es zu einer Abwehrreaktion des Körpers auf das zumeist für den Menschen harmlose Gift der Wespe, Biene, Hornisse oder Hummel. In den meisten Fällen reagiert der Gestochene nur mit einer lokalen Reaktion auf das Insektengift, so Wolfram Hötzenecker, Universitätsprofessor an der Linzer JKU für Dermatologie und Venerologie.

„Manchmal kann unser Immunsystem aber ´falsch lernen´ und es entsteht eine allergische ´Abwehrreaktion´ auf das per se harmlose Gift der Biene oder Wespe. Dann kann es zu teils lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen kommen, die unbedingt mit Notfallmedikamenten behandelt werden müssen“, so der Mediziner in einer Aussendung der Ärztekammer für Oberösterreich. Dabei liege es nicht am Insekt, ob eine Reaktion schwerer ausfällt – das liege am Immunsystem und letztendlich der Allergie des Patienten, so Hötzenecker.

Warnzeichen: Nesselausschlag, Erbrechen, Durchfall

Ist nach einem Insektenstich lediglich das Bein oder der Arm geschwollen gilt noch kein Grund zur Sorge. Erst wenn der ganze Körper eine allergische Reaktion zeigt – etwa einen Nesselausschlag am ganzen Körper, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall bis zum Kollaps – sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Allergie gegen Wespe oder Biene – Test gibt Klarheit

Mithilfe eines Blut- oder Hauttests kann in weiterer Folge abgeklärt werden, ob es sich um eine Bienen- oder Wespenallergie handelt. „Diese Blut- und Hauttests eignen sich aber nur zwischen der Bienen- und Wespenallergie zu unterscheiden, da in der Hitze des Gefechts das Insekt häufig verwechselt wird. Die Tests können nicht zwischen einer ´leichten´ oder ´schweren´ Allergie unterscheiden und besitzen auch keine Voraussagekraft bezüglich der Schwere einer zukünftigen Stichreaktion“, so Hötzenecker.

Biene auf Blüte
Land OÖ/Heinz Kraml

Desensibilisierungstherapie greift bei bis zu 90 Prozent

Liegt eine Allergie vor können nach einem Stich antiallergische Medikamente und Adrenalin, die man sich selbst spritzen kann, gut schützen. „Die Insektengiftallergie lässt sich heutzutage mit einer Desensibilisierungstherapie sehr gut behandeln. Diese Therapie dauert etwa drei bis fünf Jahre und schützt in circa 80 bis 90 Prozent der Fälle vor einer weiteren allergischen Reaktion nach einem Insektenstich“, so Hötzenecker.