Eine junge Frau nimmt zum Bezahlen Geld aus ihrer Geldbörse
ORF.at/Dominique Hammer
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EZB sieht Unternehmen als Inflationstreiber

Um 9,2 Prozent sind die Preise des Österreichischen Warenkorbes im März gestiegen. Eine Analyse der Europäischen Zentralbank (EZB) macht unter anderem die Unternehmen für die hohe Inflation verantwortlich.

Grund dafür sei, dass die Unternehmen noch höhere Preise für ihre Produkte und Dienstleistungen verlangen würden, als dies durch Kostensteigerungen notwendig wäre. Volkswirt Jochen Güntner von der Johannes Kepler Universität Linz schließt sich der Meinung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht an. „Es erscheint relativ weit her geholt, dass steigende Gewinne der Auslöser für die aktuellen hohen Inflationsraten sind. Der Ursprung liegt ziemlich sicher in der Erholung aus der Coronavirus-Pandemie, und im Krieg mit der Ukraine“, so Güntner.

Hummer: „Lage existenzbedrohend“

Laut Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer seien die Treiber der Inflation vor allem die hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie die hohen Lohnabschlüsse im Interesse der Arbeitnehmer. Die Lage sei mittlerweile für viele Unternehmer existenzbedrohend, so Hummer weiter.

Stangl: „Einige, die ein Geschäft daraus machen“

„Es stimmt natürlich, dass Unternehmen unter der Inflation genauso leiden wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber es gibt auch einige, die ein gutes Geschäft daraus machen“, so Oberösterreichs Arbeiterkammerpräsident Andreas Stangl. Er rät außerdem, die Teuerung zu bekämpfen, indem man auf europäischer Ebene den Strompreis vom Gaspreis entkopple.