Landesgericht Linz
ORF.at/Dominique Hammer
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Gericht

Ungewöhnliches Konkursverfahren in Linz

Ein ungewöhnliches Verfahren hat am Landesgericht Linz begonnen. Während im Gesundheitsbereich in vielen Betrieben das Geschäft gut läuft, ist laut Kreditschutzverband eine Firma, die Einrichtungen von Zahnarztpraxen anbietet, in die Insolvenz geschlittert.

Seit 1921 gibt es das Leondinger Familienunternehmen Liehmann. Zum Geschäftsbereich gehören die Ausstattungen von Arztpraxen und Laboren sowie das Service medizinischer Geräte vom Röntgengerät bis zum Zahnarztstuhl. Der Verkauf wurde über Vertreter und online abgewickelt.

Fehlendes Exportgeschäft wurde zum Verhängnis

Laut Kreditschutzverband gab es im Vorjahr plötzlich einen deutlichen Rückgang beim Umsatz. Als Begründung wird angegeben, dass es der Geschäftsführung nicht gelungen sei, das seit Jahrzehnten auf persönlichen Beziehungen aufgebaute Exportgeschäft aufrechtzuerhalten.

Junge Zahnärzte kaufen preisbewusster ein

Auch die Entwicklung, dass die Hersteller ihre Produkte selbst auf den Markt bringen und versuchen die Großhändler zu vermeiden, sei nicht hilfreich gewesen. Daneben werden offenbar die jungen Zahnärzte immer preisbewusster und der Onlinevertrieb verdrängt das bisherige Vertriebsmodell. 33 Dienstnehmer und 319 Gläubiger sind laut Kreditschutzverband von der Insolvenz betroffen. Eine Fortführung und Sanierung des Betriebs ist nicht beabsichtigt.