Artillerie-Beobachtungs-Unteroffizier Wachtmeisterin
APA/GEORG HOCHMUTH
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Chronik

Immer mehr Frauen im Einsatz

Frauen beim Bundesheer sind schon lange keine Seltenheit mehr. Vor 25 Jahren rückte die erste Frau ein. Auch die Polizei setzt seit den 1990er Jahren auf gemischte Teams. Bei der Berufsfeuerwehr Linz ist unterdessen noch keine einzige Frau im aktiven Branddienst.

Das Österreichische Bundesheer möchte auch in Zukunft verstärkt auf Frauen setzen. Mit einem freiwilligen Grundwehrdienst sollen Frauen künftig in verschiedene Bereiche des Heeres hineinschnuppern können, schildert Oberstleutnant Maria Eder vom Heerespersonalamt.

Freiwilliger Grundwehrdienst ab April

„Der Anteil von Soldatinnen im Bundesheer liegt bei ungefähr vier Prozent. Das ist wenig, und klarer Weise möchten wir mehr Frauen haben. Der freiwillige Grundwehrdienst ist natürlich eine Möglichkeit, Frauen die noch nicht ganz entschlossen sind, einen Einblick zu geben und sie dann davon zu überzeugen, dass das Bundesheer auch ein attraktiver Arbeitgeber ist“, so Eder. Ab Ende April werden freiwillige Meldungen für den Grundwehrdienst entgegengenommen.

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Frauen im Einsatz Polizei Bundesheer Feuerwehr Berufsfeuerwehr
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Oberstleutnant Maria Eder im Gespräch mit ihren Kolleginnen und Kollegen.
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Polizei-Aufnahmeprüfung angepasst

Auch bei der Polizei setzt man schon seit Ende der 90er Jahre auf gemischte Teams, schildert Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. „Wir haben wirklich durchwegs sehr gute Erfahrungen gemacht. Vor allem in den Soft Skills sind Männer und Frauen unterschiedlich. Die gute Mischung macht es aus“, so Pilsl.

Damit wurde auch der sportliche Teil der Aufnahmeprüfung an Frauen angepasst. „Allerdings, wenn es dann darum geht, sich bei der Cobra oder den schnellen Interventionskräften zu bewerben, da gibt es natürlich keine Ausnahmen oder Unterschiede. Hier muss die gleiche Leistung zählen“, so Pilsl weiter.

1.200 Polizeibeamtinnen in Oberösterreich

Rund 1.200 Polizeibeamtinnen sind derzeit in Oberösterreich im Einsatz. So auch Julia aus Linz. Seit zwei Jahren ist sie im Dienst, und macht die gleiche Arbeit wie ihre männlichen Kollegen. „Ich fühle mich extrem wohl, es ist wie eine große Familie. Es ist immer ein Zusammenhalt, eine Teamarbeit. Man kann sich auf jeden verlassen. Natürlich haben Männer in so manchen Sachen Vorteile, aber ich glaube, wenn man als Frau gut trainiert und viel Sport macht und sich reinhängt, dann schafft man mindestens genauso viel“, so die junge Polizeibeamtin.

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Julia K. ist seit zwei Jahren als Polizeibeamtin im Dienst.
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Keine Frauen im aktiven Branddienst

Anders die Situation bei der Feuerwehr. Während bei den Freiwilligen schon viele Kameradinnen im Einsatz sind, hat es bei der Berufsfeuerwehr Linz bis heute keine einzige Frau in den aktiven Branddienst geschafft, schildert Stefan Krausbar, Stellvertretender Branddirektor der Berufsfeuerwehr Linz.

„Im Freiwilligen Feuerwehrwesen kann man natürlich dazugehen und auch andere Tätigkeiten wahrnehmen. Bei uns ist jeder atemschutztauglich und es muss jeder einsatzbereit sein. Das ist sicher ein bisschen ein Unterschied“, so Krausbar.

Aufnahme für alle gleich

Weil im Einsatz jeder alles können muss, wird auch beim Aufnahmetest nicht zwischen Mann und Frau unterschieden. „Es ist Schwimmen dabei, es ist Ausdauersport dabei und eben auch Kraftübungen. Das Schwierige ist natürlich, dass all diese Übungen auch der Reihe nach durchzuführen sind. Das entspricht aber auch wiederum unserem Einsatzdienst, weil wir verschiedene Aufgaben nacheinander zu erledigen haben“, so Krausbar weiter.

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Bisher hat es noch keine einzige Frau in den aktiven Branddienst der Berufsfeuerwehr Linz geschafft.
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„Männer und Frauen müssen ihre Leistung bringen“

Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Linz, Patricia Kurz-Khattab spricht sich für einheitliche Limits aus. „Im Anlassfall, also wenn es ein Feuer gibt, wird auch nicht unterschieden. Da muss man sich aufeinander verlassen können, und sowohl Männer als auch Frauen müssen ihre Leistung bringen“, so Kurz-Khattab.

Training für Aufnahmetest

Mittlerweile wird auch ein eigenes Training für den Aufnahmetest angeboten, denn man wolle unbedingt, das Frauen auch im aktiven Branddienst arbeiten. Der nächste Aufnahmetest findet im Frühsommer 2024 statt.