großer Strommast vor blauem Himmel
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Wirtschaft

Geld zurück für Energie-AG-Kunden

Die Energie AG Oberösterreich (EAG) senkt mit 1. Juni den Strompreis für mehr als 300.000 Bestandskunden. Zudem gibt es eine Einigung mit der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) über Einmalzahlungen im Zusammenhang mit der Strompreiserhöhung zu Jahresbeginn auf 32 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Stammkunden, wie beide am Freitag mitteilten.

Die Energie AG Oberösterreich (EAG) senkt mit 1. Juni den Strompreis für mehr als 300.000 Bestandskunden. Zudem gibt es eine Einigung mit der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) über Einmalzahlungen im Zusammenhang mit der Strompreiserhöhung zu Jahresbeginn auf 32 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Stammkunden, wie beide am Freitag mitteilten.

Ab Juni generelle Strompreissenkung

Ab Juni gilt bei der EAG dann ein Arbeitspreis von brutto 26,14 Cent pro Kilowattstunde (kWh), bei Abschluss eines Vertrags mit einjähriger Bindung von 23,99 pro kWh. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh pro Jahr bedeutet dies eine jährliche Ersparnis von rund 60 Euro. Unter Berücksichtigung des Bindungsrabattes steige die Ersparnis sogar auf 84 Euro im Jahr – trotz Einberechnung des österreichweiten Stromkostenzuschusses, rechnet das Unternehmen vor.

Einigung mit AK bringt Gutschrift für Stammkunden

Durch die Einigung mit der AK konnte ein möglicher jahrelanger Rechtsstreit abgewendet werden. Grund des Konfliktes war eine im Jänner 2022 neu eingeführte, bei den Energieversorgern und den Kunden Unsicherheit auslösende gesetzliche Regelung im Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz (ElWOG). Diese besagt, dass die Strompreisänderungen in einem angemessenen Verhältnis zum für die Änderung maßgebenden Umstand stehen müssen. Weiters müssen die Kunden über Anlass, Voraussetzung, Umfang und erstmalige Wirksamkeit von Entgeltänderungen auf transparente und verständliche Weise schriftlich informiert werden.

Nunmehr sollen Kundinnen und Kunden mit einem Vorjahresverbrauch bis zu 1.500 Kilowattstunden bis spätestens 31. August eine einmalige Zahlung von 25 Euro auf ihr Konto erhalten, bei einem Verbrauch zwischen 1.500 und 2.900 kWh werden 50 Euro ausbezahlt und jene mit einem Verbrauch von über 2.900 kWh erhalten 100 Euro.

Wirtschaftskammer: Ausweitung auf Businesskunden

Für die Wirtschaftskammer Oberösterreich (WK OÖ) begrüßte deren Präsidentin, Doris Hummer, die angekündigte Preissenkung für Bestandskunden – jene mit einem Jahresverbrauch bis 100.000 kWh mit Standardprodukten – und Einmalzahlung als gute Nachricht für 30.000 Unternehmer, besonders für die Einpersonenunternehmen (EPU), Klein-und Kleinstbetriebe. Wenn es jetzt noch gelinge, dass diese Begünstigungen auch jenen zu Teil würden, die als Businesskunden bis 100.000 kWh mehrjährige Lieferverträge zu deutlich höheren Preisen abgeschlossen haben, dann wäre das aus Sicht der Wirtschaftsvertretung „zu insgesamt 100 Prozent stimmig“.

SPÖ: Schnelle und praktikable Lösung

SPÖ-Landesparteichef Michael Lindner sieht in der Einigung zwischen Energie AG und AK ein gutes Ergebnis, das eine erste schnelle und praktikable Lösung für weite Teile der Energie-AG-Kunden möglich mache.

NEOS: Mehr Transparenz bei Preisgestaltung nötig

Für NEOS Oberösterreich-Klubobmann Felix Eypeltauer zeigt der außergerichtliche Vergleich zwischen Energie AG und AK, dass das Land mit seinem Energieversorger zulasten Hunderttausender einen schweren Fehler gemacht habe, der so nicht passieren hätte dürfen. Es brauche mehr Transparenz um die Preisgestaltung der Energie AG, um solche Schieflagen künftig zu verhindern.