Schlüssel liegen auf Mietvertrag
APA/BARBARA GINDL
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Soziales

Enttäuschung über Ausbleiben der Mietpreisbremse

Wohnkostenhilfe als Einmalzahlung statt Mietpreisbremse: Dieser Kompromiss der Bundesregierung hat nach Bekanntwerden am Mittwoch für scharfe Kritik und enttäuschte Reaktionen gesorgt. Die Rede ist etwa von einer verpassten Chance.

„Wir sind sehr enttäuscht, dass die Mietpreisbremse nicht kommt,“ so die Geschäftsführerin der Mietervereinigung Oberösterreich, Nicole Hager-Wildenrotter. Bei der Mietpreisbremse wäre die Finanzierung über die Vermieterinnen und Vermieter erfolgt, jetzt werde alles auf den Bund und auf die Länder verlagert. „Es wirkt nicht inflationsdämpfend, das wäre aber dringend notwendig“, so Hager-Wildenrotter. Die mittlere Einkommensschicht werde von der Wohnkostenhilfe wahrscheinlich nicht profitieren, so die Annahme von Hager-Wildenrotter. Damit sei dieses Vorgehen nicht treffsicher.

Caritas: Einmaliger Zuschuss verpufft

Es sei eine wichtige Einigung für armutsbetroffene und -gefährdete Menschen, da sie zu über 70 Prozent in Miete wohnen, so der Direktor der Caritas in Oberösterreich Franz Kehrer. Diese Entlastung sei wichtig. „Bedauerlicherweise hat man die Chance nicht genutzt bei Mieten eine Bremse einzuziehen. Der einmalige Zuschuss verpufft ganz rasch. Die dauerhafte Belastung der stark gestiegenen Mieten bleibt bestehen,“ so Kehrer.

WIFO-Chef spricht von verpasster Chance

Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Gabriel Felbermayr, sprach am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal von einer verpassten Chance. Er finde es schade, dass „in Zeiten wirklich sehr hoher Inflation in Österreich“, höher als im Schnitt der Euro-Zone, „wir nicht in der Lage sind, aus der Inflationsanpassungsdynamik auszusteigen“.

Irgendwo, so der WIFO-Chef, müsse man anfangen. Die Richtwertmieten wären eine Möglichkeit gewesen. „Das wäre eine Chance gewesen, einzusteigen in den Ausstieg aus der hohen Inflation.“ Mittlerweile gehe es maßgeblich auch um Stabilitätspolitik und darum, die Teuerung nicht von einem Jahr in das nächste weiterzuschleppen – mehr unter Scharfe Kritik an Aus für Mietpreisbremse (ORF News).