Ölkürbis
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Wirtschaft

Ölkürbis-Anbau geht zurück

Der Ölkürbis-Anbau in Oberösterreich geht heuer um ein Drittel zurück. Hauptgrund sei laut Landwirtschaftskammer, dass die Konsumenten beim Lebensmitteleinkauf sparen und statt des hochpreisigen Kürbiskernöls eher zu billigerem Sonnenblumen- oder Rapsöl greifen würden.

Der Sojaanbau ist heuer ebenfalls rückläufig, weil die Düngemittelpreise wieder gesunken sind. Flächensteigerungen wird es hingegen – trotz kriegsbedingter Verwerfungen am Weltmarkt – bei Brotgetreide geben.

Der Ölkürbis sei „in den letzten Jahren ein bisschen ein Hype gewesen“ in Oberösterreich, erklärte Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr in einer Pressekonferenz am Dienstag. Die Anbaufläche werde aber heuer von 1.800 auf 1.200 Hektar zurückgehen, also um ein Drittel. Rückläufig sei auch der Raps (-11 Prozent auf 6.500 ha), hier liege der Grund aber mehr im Schädlingsdruck. Die zuletzt steigenden Düngemittelpreise hatten in den Vorjahren den Sojaanbau befeuert, da diese Kultur keinen Stickstoff braucht. Mit dem nunmehrigen Sinken der Düngerpreise geht aber auch die Soja-Anbaufläche heuer wieder zurück, um 10 Prozent auf 18.000 ha.

Landwirte setzen auf Brot- statt Futtergetreide

Auf dem Vormarsch sind hingegen Winterweizen und Roggen. Die Landwirte setzen vor allem auf Brot- und weniger auf Futtergetreide, weil die Tierhaltung zurückgeht. Der Getreideanbau steigt trotz der Verwerfungen am Weltmarkt, die auf die Preise drücken. Denn durch das Freihandelsabkommen der EU mit der Ukraine und die zwischenzeitliche Schließung der Schwarzmeerroute kam viel Getreide, das eigentlich für Afrika und den arabischen Raum gedacht war, am Landweg nach Europa. Das lasse die Preise nach unten gehen, erklärte Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger.

Mehr Zuckerrüben-Anbau

Die Zuckerrübe ist dank guter Preise und erfolgreicher Ernte im Vorjahr heuer ebenfalls wieder am Vormarsch, die Anbaufläche dürfte um 11 Prozent auf 8.100 Hektar steigen. Die österreichweite Anbaufläche reiche heuer wohl gerade aus, um die beiden Agrana-Werke zu betreiben, so Waldenberger. Wenn allerdings der Schädlingsbefall weiter zunehme, werde die Fläche um tausende Hektar sinken, befürchtet er. Die Kammer beklagt hier – wie auch bei anderen Kulturen – das Verbot der Saatgutbeize mit Neonicoiden.

„Trockener Frühling noch kein Problem“

Die Trockenheit im Frühling sei in Oberösterreich „noch nicht die große Katastrophe“, schilderte Feitzlmayr, die Böden seien nach Regen im Herbst gut durchfeuchtet „und davon zehren wir jetzt“. Oberösterreich sei momentan noch „ein bisschen Gewinner des Klimawandels“, räumte er ein, Schäden seien vor allem durch Extremereignisse wie Starkregen und Hagel zu beklagen. Dennoch sei das Thema eine riesige Herausforderung, für die sich die Landwirte wappnen müssen. Auch Neophyten wie Ragweed oder Stechapfel sorgen vereinzelt bereits für Probleme. Hier könne man präventiv nichts machen, die Landwirte müssten die Pflanzen händisch entfernen.