Bettlerlager in Abbruchhaus in Linz
Stadt Linz
Stadt Linz
Chronik

Illegale Bettlerlager in Linz geräumt

Die Polizei und der Ordnungsdienst der Stadt haben in Linz zwei illegale Bettlerlager ausgehoben. In Abbruchhäusern und unter einer Brücke hausten insgesamt 17 Personen, darunter auch ein Säugling.

Die 17 Menschen lebten in Abbruchhäusern am Boschweg im Linzer Chemiepark unter desolaten Bedingungen. Einige von ihnen hausten überhaupt unter einer nahe gelegenen Brücke.

Zehn Personen in Abbruchhäusern, sieben unter Brücke

In einer gemeinsamen Aktion haben 20 Polizisten und ein Team des Linzer Ordnungsdienstes gemeinsam diese Lager geräumt. In den Häusern trafen sie dabei zehn Personen an, eine Frau hatte einen Säugling bei sich, der noch kein Jahr alt ist. Unter der Brücke schliefen sieben weitere Personen aus der Bettlergruppe.

Einschreiten wegen Selbstgefährdung

Anrainer hatten die Behörden auf die illegalen Lager aufmerksam gemacht und ein Einschreiten gefordert. Tatsächlich stellten die Ordnungshüter erhebliche bauliche, sicherheitstechnische und hygienische Mängel fest, die ein rasches Einschreiten wegen Selbstgefährdung nötig machten, so Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) in einer Aussendung.

Bettlerlager in Abbruchhaus in Linz
Stadt Linz
Große Teile der Abbruchhäuser waren mit Müll angefüllt

Weder Strom noch Wasser oder Kanalanschluss

Die Abbruchhäuser hätten weder funktionierende Wasser-, noch Strom- oder Kanalanschlüsse und die illegalen Bewohner hätten sich durch die Nutzung von Gaskochern und offenem Feuer zusätzlich selbst in Gefahr gebracht, weil im Brandfall Fluchtwege aufgrund erheblicher Müllablagerungen nicht frei gewesen wären, so Raml.

Familie mit Baby wurde untergebracht

Die Eltern mit dem Kleinkind wurden von Mitarbeitern der Sozialabteilung vorläufig in einer Obdachloseneinrichtung untergebracht. Die weitere Nutzung der Abbruchhäuser wurde behördlich verboten.