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Landwirtschaft

Steigende Nachfrage bei Bio-Produkten

Der Trend zu Bio-Gemüse ist weiter ungebrochen. Und das obwohl immer noch in vielen Köpfen verankert ist, dass Bio um einiges teurer sei. Stimmt so nicht, wenn man das kauft, was aktuell gerade vor der Haustüre wächst, behaupten die heimischen Bio-Gemüsebauern.

In Oberösterreich werden derzeit 18,1% der Fläche und 20,1 % der Betriebe biologisch bewirtschaftet, und die Nachfrage nach Bio-Produkten im Lebensmitteleinzelhandel steigt. Der Anteil der Ausgaben für Bioprodukte erreichte in den ersten drei Quartalen einen neuen Höchstwert von 11,6 Prozent. Im Jahr 2021 lag der Anteil bei 11,3 Prozent. Ungebrochen sei die Nachfrage nach Bioprodukten laut RollAMA bei Obst und Gemüse. Hinter den Kulissen sieht es nicht so rosig aus.

Bauern kämpfen mit steigenden Preisen

„Man kann sich gar nicht vorstellen, wie der Handel versucht, dass er die Preise niedrig hält, um die Inflation zu bremsen. Natürlich kommen wir da schon unter Druck. Wir tun uns schwer, die gestiegenen Produktionskosten unterzubringen“, so Gemüsebauer Ewald Mayr aus Pupping (Bezirk Eferding).

Die Familie Mayr betreibt sowohl einen konventionellen als auch einen biologischen Gemüsehof. "Die Prognosen sagen, dass Bio nicht rückläufig ist, sondern das Wachstum wird gebremst. Wir haben in den letzten Jahren einfach ein extremes Wachstum gehabt, und das ist jetzt durch die Situation sicher abgeflacht, so Daniel Mayr, der den Betrieb gemeinsam mit seinem Vater Ewald führt.

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Daniel und Ewald Mayr aus Pupping betreiben einen konventionellen, sowie einen biologischen Gemüsehof.

Landwirtschaftskammer: „Sehr erfreuliche Entwicklung“

Als „sehr erfreulich“ bezeichnet unterdessen die Landwirtschaftskammer die Entwicklung bei der Bioproduktion. „Sie hat in den letzten 15 Jahren um 15 Prozentpunkte zugenommen. Derzeit jährlich wieder um einen Prozentpunkt steigend. So wie es aussieht, gibt es da keinen Plafond. Zumindest noch“, so Stefan Hamedinger, Geschäftsführer der Abteilung Gemüsebau der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Knappe Kalkulation bei Direktvermarktern

Auch die Direktvermarkter spüren die steigenden Preise und müssen knapp kalkulieren. Niemand will die wichtige Stammkundschaft verärgern, schildern Michael und Alfred Holzer, Biogemüsebauern aus Eferding. „Wir werden die Preise dieses Jahr ein bisserl anheben müssen, weil es einfach nicht mehr anders geht. Wir werden aber schauen, dass wir nicht zu sehr anheben. Wahrscheinlich werden wir auf die eigenen Kosten kommen“, so Holzer. Und das, obwohl die Jungpflanzen um 30 Prozent teurer sind als im Vorjahr.

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Die Preise für Jungpflanzen sind im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gestiegen.

Regionales Gemüse kaufen

Fakt ist: Bio-Ware ist aktuell nicht mehr teurer als konventionelle. Und wenn die eine teurer wird, wird es auch die andere. Jeder Landwirt – ob Bio oder nicht – kämpft mit den steigenden Preisen. Generell geht die Gemüse-Rechnung dann auf, wenn man zu dem greift, was gerade vor der Haustüre wächst.