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Wirtschaft

Turbulente Zeiten im Skigeschäft

Das Skigeschäft geht durch turbulente Zeiten – verantwortlich waren in den vergangenen Jahren die Einschränkungen während der Corona-Pandemie. Im heurigen Winter hat das milde Wetter dem Sportartikelhandel einen Einbruch bei den Verkaufszahlen beschert.

Die Produktion bei Fischer Sports in Ried im Innkreis läuft auf Hochtouren: Die Skier, die derzeit hergestellt werden, werden erst in der Saison 2024/25 in den Sportgeschäften zu kaufen sein. Bei dem Innviertler Unternehmen ist man aber auch mit der aktuellen Lage zufrieden, wie Geschäftsführer Franz Föttinger sagt: „Wenn man die letzten zwei Jahre zurückblickt, ist es so, dass wir eben eine Delle gehabt haben durch Corona – und danach aber gesehen haben, dass es Nachholeffekte gibt. Der Handel hat wieder eingekauft.“

Verkaufszahlen im Handel eingebrochen

Diese Delle durch Corona ist regional sehr unterschiedlich ausgefallen. „Wir haben Märkte, wie Deutschland, wo es sehr restriktiv war. Da ist der alpine Markt total zusammengebrochen, das gilt auch für Österreich. Amerika ist das andere Extrem – da sind die Lifte immer gefahren und da haben wir nie eine Delle gesehen.“ Diese internationale Perspektive ist für den Skihersteller, der nach wie vor in Privatbesitz ist, von großer Bedeutung. Denn nur 15 Prozent des Umsatzes werden in Österreich gemacht.

Während in der Skiindustrie also wieder Normalität einkehrt, ist die Lage im Sportartikelhandel anders. In den Geschäften in Oberösterreich machte der milde Winter die Alpinausrüstung heuer zum Ladenhüter, die Skiverkaufszahlen brachen um rund ein Fünftel ein.

Sporthändler verkauften im Winter Fahrräder

Viele Händler schafften es aber, aus den sommerlichen Lieferproblemen bei Fahrrädern Kapital zu schlagen, erklärt Johann Pötscher, Sprecher der oberösterreichischen Sportartikelhändler. „Im Sommer hatten wir die Räder nicht, im Winter waren sie dann da. Viele Händler haben diese Modelle daher in die Geschäfte gestellt und konnten so Umsatzeinbußen bei Skiern kompensieren.“

Dass die Lager nun mit Skiern gefüllt sind, bereitet dem Sporthandelsspecher keine Sorgen. Da in der kommenden Saison mit neuerlichen Preissteigerungen der Skierzeuger zu rechnen sei, hätten die Händler dann die Möglichkeit, auch billigere Skisets anzubieten.

Ski-Weltmarkt ist gewachsen

Bei Fischer Sports in Ried im Innkreis hofft man, die Turbulenzen der Pandemie bald endgültig hinter sich gelassen zu haben und zeigt sich zuversichtlich: Während Europa und vor allem Österreich in den vergangenen Jahren ein schwieriges Pflaster waren, ist der Weltmarkt für Skier zuletzt nämlich sogar um acht Prozent gewachsen.