Laut Arbeiterkammer Oberösterreich wurden bei Klagen wegen der unterschiedlichen Einkommen von Frauen und Männern im Vorjahr mehr als 200.000 Euro an Nach- und Schadenersatzzahlungen erstritten. Einer leitenden Angestellten konnte man zu 7.000 Euro verhelfen. Durch Zufall kam bei ihrer Pensionierung auf, dass ihr Nachfolger monatlich um 300 Euro mehr verdienen sollte. Zwar gebe es für den Einkommensnachteil auch erklärende Faktoren, wie zum Beispiel die Branchen- oder Betriebszugehörigkeit, rund zwei Drittel der Differenz seien jedoch nicht erklärbar, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Frauen leisten viel unbezahlte Arbeit
In der Praxis leisten immer noch bis zu zwei Drittel der Frauen unbezahlte Sorgearbeit und können oft nur Teilzeit arbeiten, weil die Kinderbetreuungsangebote Vollzeitarbeitsplätze nicht zulassen. Die Arbeiterkammer fordert, das Land Oberösterreich solle den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen ermöglichen und spricht sich für ein zweites verpflichtendes kostenloses Kindergartenjahr für alle Kinder aus, um beiden Elternteilen Vollzeitarbeit zu ermöglichen.