Politik

AK fordert Ausbau der Kinderbetreuung

Vor kurzem erst hat Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) angekündigt, sie wolle Oberösterreich zum Kinderland Nummer eins machen. Bis dahin sei es allerdings noch ein weiter Weg, kritisiert die Arbeiterkammer, denn derzeit liege man bei der Kinderbetreuung im Bundesländervergleich immer noch ganz hinten.

In Oberösterreich sei es nach wie vor schwieriger als in anderen Bundesländern, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, so die AK angesichts der Zahlen aus dem aktuellen Kinderbetreuungsatlas. Besonders beim Angebot für Unter-Dreijährige hinke Oberösterreich nach: Nur für knapp fünf Prozent der Kinder gebe es Betreuungsplätze, die den Eltern eine Vollzeitarbeit erlauben, im Bundesschnitt ohne Wien hingegen für rund 13 Prozent. Auch bei den Öffnungszeiten sei man Schlusslicht, so AK-Direktorin Andrea Heimberger: „In Oberösterreich schließen 77 Prozent der Einrichtungen schon vor 16.00 Uhr, im Rest von Österreich 42 Prozent.“

8.000 neue Plätze für Barcelona-Ziele nötig

Für das Personal seien zwar zuletzt zwischen Land, Gemeinden und Gewerkschaft wichtige Verbesserungen wie Gehaltserhöhungen beschlossen worden, das seien aber nur erste Schritte. Um zum Beispiel die von der EU im Dezember vereinbarten sogenannten Barcelona-Ziele für frühkindliche Betreuung und Bildung bis 2030 zu erreichen, müsste Oberösterreich für Unter-Dreijährige knapp 8.000 neue Plätze schaffen, für Drei- bis Sechsjährige fehlen rund 3.000 Plätze.