Wirtschaft

Ausstieg aus russischem Gas nicht schnell möglich

Der Ausstieg aus russischem Gas ist auf viele Jahre nicht in Sicht. Jetzt wurde bekannt, dass die OMV mit dem stattlichen russischen Gaskonzern Gazprom noch bis zum Jahr 2040 Verträge laufen hat. Laut Michael Böheim vom WIFO sei ein schneller Ausstieg aus den Verträgen kaum möglich.

Damit spüle Österreich jährige sechs Milliarden Euro in die russische Kriegskasse, so die Kritik von Ex-OMV-Chef Gerhard Roiss am Dienstag gegenüber Ö1. Laut Michael Böheim vom Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO sei ein schneller Ausstieg aus den Verträgen kaum möglich: „Es gibt langfristige Lieferverträge mit Russland über Gazprom. Diese Verträge sind nach dem Take or pay-System ausgerichtet, d.h. Sie nehmen das Gas oder Sie bezahlen es. Das bedeutet, Sie bezahlen es auf alle Fälle. Deswegen ist es auch eine Strategie, diese Verträge langsamer auslaufen zu lassen, als das vielleicht politisch wünschenswert wäre.“ Im Gegensatz zu Deutschland gebe es auch noch funktionierende Pipeline-Infrastrukturen nach Österreich, so Böheim.

„Verträge langsam abschichten“

Österreich beziehe derzeit noch relativ viel Gas aus Russland, was historisch bedingt sei, so Böheim: „Das kann man jetzt als Fehler der Energiepolitik der Vergangenheit sehen. Mit dieser Erkenntnis ist aber heute nicht viel gewonnen. Man muss einfach für die Zukunft das Beste daraus machen und diese Verträge langsam abschichten, um die Gasversorgung für Österreich sicherzustellen. Bevor eben andere Energieträger zur Verfügung stehen.“