Schneeschuhgeher saß in Lokal
Felix Steinmassl
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Chronik

Vermisster Schneeschuhwanderer saß in Lokal

Eine überraschende Wendung hat eine Suchaktion am Donnerstag nach einem Schneeschuhwanderer auf der Wurzeralm in Spital am Pyhrn (Bezirk Kirchdorf) genommen. Während Einsätzkräfte nach einem Mann suchten, saß dieser in einem Lokal und trank einen über den Durst.

Zwei Freunde aus dem Bezirk Liezen unternahmen am Donnerstag eine Schneeschuhwanderung über die Hintersteineralm auf die Wurzeralm. In einer Hütte auf dem Berg ließen es sich die 30 und 43 Jahre alten Männer gut gehen. Beim Abstieg löste sich jedoch beim jüngeren Sportler bei einem Schuh die Sohle. Den Retourweg über die Hintersteineralm traute sich der 30-Jährige mit dem demolierten Schuh nicht zu.

Er entschied sich über die Piste in das Tal zu gehen. Der Plan – sein Begleiter soll über die Hintersteineralm absteigen, um so zum geparkten Auto zu gelangen und dann den 30-Jährigen bei der Talstation der Wurzeralm-Standseilbahn abholen.

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Schneeschuhgeher saß in Lokal
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Freund kam nicht zur Treffpunkt

Der 43-Jährige wartete vergeblich bei der Talstation auf seinen Freund. Er machte sich Sorgen und verständigte kurz nach 19 Uhr die Einsatzkräfte. 25 Bergretter, Alpinpolizisten und Mitarbeiter der Bergbahnen suchten in der Dunkelheit nach dem Vermissten. Dem guten Auge eines Bergretters war es zu verdanken, dass Fußspuren mit dem demolierten Schuh im Schnee auffielen.

Der 30-Jährige hatte nämlich während des Abstiegs die Schneeschuhe ausgezogen und war mit den Schuhen unterwegs. Er hatte weder ein Handy noch eine Taschenlampe dabei, war also in der Dunkelheit völlig ohne Hilfsmittel unterwegs, so die Information der Bergrettung Spital am Pyhrn. Der Bergretter verfolgte die Fährte, und die führte auf die B138. Die Suche verlagerte sich damit in das Tal.

Gesuchter saß betrunken in Lokal

Gefunden wurde der 30-Jährige schließlich in einem Lokal in Liezen. Den langen Weg habe er zu Fuß bewältigt, so der stark betrunkene Steirer. Ohne Konsequenzen bleibt diese Schneeschuhwanderung für die Freunde nicht: Der 30-Jährige wird den Sucheinsatz wohl selbst bezahlen müssen, da er keine Versicherung hat. Der 43-Jährige, der ja mit dem Auto gefahren war, war betrunken und wird angezeigt.