Wohnungsschlüssel mit Mietvertrag
APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

Mieten könnten um 8,6 Prozent steigen

Ab April könnte es auch für zigtausende Wohnungsmieter in Oberösterreich teurer werden. Bei zwei Kategorien von Mieten soll es Inflationsanpassungen geben, konkret geht es um Steigerungen von 8,6 Prozent.

Teurer sollen sogenannte Richtwert- und Kategoriemieten werden. Betroffen wären wahrscheinlich 90.000 Wohnungen in Oberösterreich, so Nicole Hager-Wildenrotter von der Mietervereinigung Oberösterreich. Und im Sog der möglichen Teuerung in diesen Bereichen könnten die Kosten auch für privat vermietete Wohnungen steigen: „Die werden mit Sicherheit mitziehen, so wie es schon 2022 war. Da hatten wir eine Preissteigerung von mehr als zehn Prozent.“

Kritik von SPÖ, FPÖ, AK und Gewerkschaftsbund

Massive Kritik kam zuletzt vor allem von SPÖ, FPÖ, Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund. Gefordert wurde etwa ein Mietpreisdeckel. Demnach sollen die jährlichen Mietzinserhöhungen mit maximal zwei Prozent gedeckelt werden.

WK: „Mieten ohnehin niedrig in Österreich“

Wirtschaftskammervertreter lehnen dies ab, weil in Österreich die Mieten im internationalen Vergleich ohnehin niedrig seien. Auch Wirtschaftsexperten warnen vor Eingriffen in den Markt. Vonseiten der Bundesregierung heißt es, man arbeite an einer Lösung. Und die wird auch für das komplexe Mietrecht gefordert, so Nicole Hager-Wildenrotter von der Mietervereinigung Oberösterreich: „Es ist ein Unterschied, ob ich in einem Ein- oder Zweifamilienhaus lebe, wo ich überhaupt keine gesetzlichen Preisgrenzen oder Kündigungsschutz habe, oder ob in einem Altbau bin, oder in einem nicht geförderten Wohnbau nach 1953.“ Deshalb fordere man ganz, ganz dringend die Einführung eines einheitlichen Mietrechts, so Hager-Wildenrotter.