Chronik

Ehemaliger Pfarrer unter Betrugsverdacht

Ein ehemaliger Pfarrer soll in einen Betrugsfall – bei dem es um mehrere Hunderttausend Euro geht – verwickelt sein. Er soll sich Geld ausgeliehen, aber nicht zurückgezahlt haben. Das Geld scheint der ehemalige Pfarrer nicht behalten zu haben. Er soll es an einen Mann weitergegeben haben, der sich offenbar als Millionär ausgegeben hat.

Mehr als 30 Menschen sollen dem Pfarrer Geld geborgt, aber nicht zurückbekommen haben, diesen Vorwurf bestätigt die Staatsanwaltschaft Linz. In Summe geht es um mehrere Hunderttausend Euro. Ein Opfer soll daraufhin bei der Polizei Anzeige erstattet haben, so geriet der Fall ins Rollen. Die Polizei stieß bei ihren Ermittlungen auf weitere Opfer, unter anderem aus Oberösterreich und Niederösterreich.

„Geld für Bekannten benötigt“

Wie sich zeigte, soll der Pfarrer das Geld nicht für sich besorgt haben. Er soll anfangs gegenüber seinen Opfern gemeint haben, dass er das Geld für einen Bekannten brauche. Bei diesem Bekannten handelt es sich um einen 51-jährigen Mann, der den Pfarrer immer wieder um Geld gebeten haben soll, etwa um sich ein Grundstück zu kaufen. Nur leihweise – das Geld bekomme er wieder zurück.

„Millionenvermögen liegt auf Treuhandkonto“

Laut „Kronen Zeitung“ spielte der Mann dem Pfarrer vor, Erbe eines Millionenvermögens zu sein, auf das er derzeit nicht zugreifen könne, weil es auf einem Treuhandkonto liege. Das geborgte Geld soll der vermeintliche Millionär verspielt haben. Der 51-Jährige ist wegen Betruges vorbestraft und sitzt derzeit auch eine Haftstrafe ab. Er ist laut Staatsanwaltschaft Linz zu dem aktuellen Betrugsvorwurf geständig.

Pfarrer sieht sich selbst als Opfer

Auch der Pfarrer gibt die Taten zu, verweist aber darauf, dass er selbst Opfer des 51-Jährigen sei. Die Diözese Linz versetzte nach dem Aufkommen der Vorwürfe im letzten Jahr den Pfarrer in den Ruhestand. Er hat aktuell keine seelsorglichen Aufgaben mehr, wie es auf ORF OÖ-Anfrage heißt. Ob es zu weiteren dienstrechtlichen Konsequenzen kommen wird, werde nach dem Prozess entschieden. Der umfangreiche Ermittlungsakt liegt jetzt wegen des Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betrugs bei der Staatsanwaltschaft Linz.