Junge Menschen, die sich auf den Straßen festkleben oder demonstrieren, um auf ihre Forderung nach Tempolimits aufmerksam zu machen: Beim ÖAMTC kann man das nicht nachvollziehen. Denn es gebe viel wirksamere Maßnahmen, die niemanden einschränken und viel effizienter dem Klimaschutz dienen würden, so Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC Interessenvertretung. Zu diesen Maßnahmen gehören seiner Meinung nach etwa nachhaltige Kraftstoffe auf biogener Basis – damit könne man laut einer Studie dreimal so viel CO2 einsparen wie mit Tempo 100.
Grüne Welle bei Ampelschaltungen
Auch eine grüne Welle bei Ampelschaltungen wäre seiner Meinung nach sinnvoll. Ebenfalls auf seiner Vorschlagsliste: eine Förderung fürs Mitfahren – besonders im Berufsverkehr, der Ausbau von Homeoffice-Tagen und eine flächendeckende Versorgung mit Rufbussen besonders für den ländlichen Raum. Bei einer Volksbefragung könne man die Haltung der Menschen zu Tempolimits erforschen, so Wiesinger. Am Zug sei jetzt die Politik. Aus dem Büro von Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) ist zu hören, dass man sich eine derartige Volksbefragung vorstellen könne.
LR Steinkellner spricht von Ablehnung der Bevölkerung
Die Mehrheit der Bevölkerung lehne ein Tempolimit von 100 km/h auf den Autobahnen ab, so Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner am Montag in einer Aussendung, bezugnehmend auf die Studie des ÖAMTC. Diese habe ergeben, dass von 1.000 Befragten zwei Drittel die derzeit erlaubten 130 km/h auf den Autobahnen als angemessen erachten. 38 Prozent würden gerne schneller fahren und elf Prozent langsamer.
„Die Diskussion um Tempolimits von 100 km/h auf Autobahnen basiert auf einem rein ideologischen Ansatz. Mit dieser Minderheiten-Forderung wird versucht, über die Mehrheit hinweg zu entscheiden“, so Landesrat Steinkellner.