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Verkehr

Ende von Gratisretouren gefordert

Weil immer mehr Menschen im Internet bestellen, hat der Lieferverkehr in den Städten rasant zugenommen, rechnet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) anhand einer Statistik vor. Das führt zu einer größeren Abgasbelastung. Der VCÖ fordert ein Ende von Gratisrücksendungen bei Paketen.

In den vergangenen fünf Jahren habe sich die Zahl der Paketzustellungen in Österreich mehr als verdoppelt, so der Verkehrsclub Österreich. Das führe vor allem in den Städten zu mehr Verkehr, mehr Abgasen und zu einem höheren Unfallrisiko. Besonders deutlich zeigen das Zahlen aus Wien: dort habe sich die Zahl der transportierten Pakete von 58 Millionen im Jahr 2015 auf 128 Millionen im Vorjahr mehr als verdoppelt.

Pilotprojekte in Graz und Innsbruck

Eine Lösung sieht der VCÖ unter anderem im vermehrten Einsatz von schadstofffreien Kleintransportern und sogenannten Cargo-Bikes, also Lastenrädern. Außerdem gebe es die Möglichkeit in den Städten Depots anzulegen, sogenannte Micro Hubs, von wo aus die Waren mit Lastenrädern oder kleinen Elektrotransportern zu den Geschäften oder Konsumenten gebracht werden könnten. In Graz und Innsbruck seien Pilotprojekte bereits erfolgreich verlaufen, so Michael Schwendinger vom VCÖ.

Drei Euro Gebühr vermeiden 16 Prozent der Retouren

Weitere Möglichkeiten seien Paketboxen, die allen Zustelldiensten offenstehen. Und noch eine Idee kommt vom Verkehrsclub: Kostenlose Retoursendungen sollte es nicht mehr geben. Vielmehr sollten nur jene eine Gebühr bezahlen, die eine Sendung auch tatsächlich retournieren. Bereits durch eine Rücksendegebühr von drei Euro könnten laut einer deutschen Studie 16 Prozent der Retouren vermieden werden.