Schüler macht Aufgaben am Tisch
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Politik

Internationales Schulangebot wird ausgebaut

Das Land OÖ will sein internationales Bildungsangebot ausbauen und startet eine Offensive in Kindergärten, Volks- und Mittelschulen. In der starken Industrieregion Innviertel soll das BG Ried zu einer internationalen Schule nach Vorbild der Linz International School Auhof (LISA) werden.

In Linz wird die Anton Bruckner International School (ABIS) ausgebaut. Werbung für die Programme und Unterstützung aus der Wirtschaft läuft. Gerichtet ist das Angebot vor allem an Expats und heimkehrende Auslandsösterreicher bzw. deren Kinder. „In jeder Bildungsregion ein internationales Angebot im Volksschulbereich“, wünschte sich Landeshauptmann Thomas Stelzer am Dienstag in einer Pressekonferenz mit seiner Stellvertreterin und Bildungsreferentin Christine Haberlander sowie Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (alle ÖVP) in Linz.

„Bedarf ist groß“

„Ich sehe, dass der Bedarf groß ist, gemessen an den Forderungen aus der Wirtschaft und von Unternehmen“, so Stelzer. Achleitner sprach gar von einem „Meilenstein der Standortpolitik, der mit diesem Paket beginnt“. Haberlander betonte, man wolle die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Pädagoginnen und Pädagogen nutzen. Die Kinder sollen lernen, was sie später im Berufsleben im Hinblick auf Internationalisierung und Weltoffenheit brauchen.

Bis zu 200.000 Euro für Native Speaker in Kindergärten

Für den Kindergarten werde es ein Programm für Pädagoginnen geben, damit „sie sich trauen, mit den Kindern Englisch zu sprechen“, sowie 100.000 bis 200.000 Euro für Native Speaker, so Haberlander. In den Volksschulen setzt man auf bilinguale Angebote, Klassen mit Englisch-Schwerpunkt und internationale Volksschulen, wo eine Klasse durchgehend auf Englisch unterrichtet werde. Pro Volksschule gebe es 10.000 Euro Förderung des Landes, die Förderung der ABIS – ein höherer Millionenbetrag – werde ausgebaut und „wir bemühen uns um Unterstützer aus der Wirtschaft“.

Freiwilligkeit soll im Vordergrund stehen

In der Mittelschule – eine pro Bildungsregion – soll es einen Englisch-Schwerpunkt analog zu den bestehenden Musik- und Sport-Schwerpunkten geben. Bei allen Angeboten solle Freiwilligkeit im Vordergrund stehen. Die Bildungsdirektion habe bereits festgestellt, dass sich viele Schulen dafür interessieren, berichtete Haberlander.

Derzeit werde erhoben, welche Schulen konkret Interesse haben. Kommendes Schuljahr soll das englischsprachige Unterrichtsangebot an den ersten Schulstandorten in einzelnen Unterrichtsfächern schrittweise starten. Ein Jahr darauf geht es mit den ersten ganz auf Englisch unterrichteten Klassen los.

Zehn Klassen mehr für Anton-Bruckner-Schule

Im AHS-Bereich soll ein Pendant zum Europagymnasium Auhof in Ried im Innkreis entstehen. Die Anton-Bruckner-Schule soll ebenfalls wachsen – von 16 auf 26 Klassen – und in der fünften und sechsten Stufe mit je zwei Klassen geführt werden. Heuer habe es erstmals mehr Anmeldungen als Plätze gegeben. Da das Gebäude dann zu klein wird, werde in die Berufsschule 1 ausgewichen. „Wir werden überlegen, wie viele Räume wir brauchen“ und wie der Schulstandort künftig aussehen könne, so Haberlander. Auch ein eigenes Angebot im Diploma-Programm (internationaler Abschluss) für die elfte und zwölfte Schulstufe mit je zwei Klassen kündigte Achleitner an.

IV begrüßt Pläne des Landes

Die Industriellenvertretung begrüßt die Pläne des Landes, die Bildungsangebote internationaler zu machen. Für international gesuchte Fachkräfte sei das Ausbildungsangebot für ihre Kinder wesentlich, wenn sie sich entscheiden, wo sie arbeiten wollen, so die Industriellenvereinigung. Vor allem die geplante zusätzliche, internationale Schule in Ried attraktiviere die Wachstumsregion Innviertel, wo aufgrund der Vielzahl an Leitbetrieben besonderer Bedarf nach internationalen Experten bestehe, so IV- OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch.