Chronik

Wie man Kindern die Bebenkatastrophe erklärt

Mehr als 16.000 Tote hat das Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet bis jetzt gefordert. Viele Eltern sind daher derzeit mit Fragen ihrer Kinder konfrontiert, so die Psychotherapeutin Irmgard Schürer aus Linz. Sie rät, Kinder von den Fernsehbildern fernzuhalten.

Zunächst müsse man den Kindern die Situation genau erklären, so die Psychotherapeutin Irmgard Schürer, dass dort ein schweres Unglück passiert sei, aber den Menschen jetzt geholfen werde. Aber auch bei uns könne man den Menschen helfen, indem man sich an Hilfsaktionen beteiligen kann. Kinder würden immer so lange fragen, bis sie ihre Antwort bekommen. Man brauche deshalb auch nicht „übererklären“, denn Kinder würden sich die Informationen holen, die sie brauchen, so Schürer.

Kinder von Fernsehbildern fernhalten

Der Tod gehöre zum Leben, und davor könne man die Kinder auch nicht schützen, so Schürer. Wichtig sei zu betonen, dass man den Menschen, die überlebt hätten, jetzt hilft. Auf die Frage, ob man Kinder von den Bildern fernhalten sollte, sagte Schürer: „Ja, je nach Alter eher schon. Kinder verarbeiten viel in Träumen. Man sollte darauf achten, dass sie keine Alpträume bekommen oder Angst bekommen, dass so etwas auch hier passieren kann und ihre Liebsten und Eltern betreffen könnte. Ich würde ihnen die Bilder nicht zeigen.“

Wichtig sei, auf die Fragen kindgerecht zu antworten. Betonen sollte man auch immer die Hoffnung, und dass immer noch Menschen lebend geborgen werden können, so Schürer. Darauf sollte man den Fokus legen.