Auf Oberösterreich rollt eine Armutswelle zu. Tausende Familien können sich das tägliche Leben nicht mehr leisten, sind gefangen in einer Abwärtsspirale. Frau Eva weiß, wie sich das anfühlt. Sie ist Mutter von vier Kindern und derzeit in Karenz, ihr Mann arbeitet in der Pflege. Auch wenn die beiden jeden Euro dreimal umdrehen – das Geld ist immer knapp: „Abzüglich der Fixkosten bleiben uns monatlich rund 800 Euro. Teilweise bereitet mir das schon schlaflose Nächte.“
Bei Sozialberatungsstellen häufen sich die Anfragen
Obwohl sie Arbeit haben, teilweise sogar mehrere Jobs gleichzeitig, kommen immer mehr Menschen hierzulande nur knapp über die Runden. Das spürt auch die Caritas. In den Sozialberatungsstellen häufen sich die Anfragen. Michaela Haunold, die Leiterin der Caritas-Sozialberatungsstellen: „Wir erleben sehr viel Verzweiflung und Verunsicherung. Erst kürzlich hatten wir einen alleinerziehenden Vater hier bei uns. Einem monatlichen Einkommen von ungefähr 1.200 Euro stehen 900 Euro Fixkosten gegenüber. Das heißt, für ihn und seinen 10-jährigen Sohn bleiben nur knapp 300 Euro für das tägliche Leben."
Immer mehr Wohnungen bleiben kalt
Die Wohn- und Energiekosten zu stemmen, ist für viele Familien ein Kraftakt geworden. Immer mehr Wohnungen bleiben kalt. Der Druck auf von Armut betroffene Kinder und Eltern wächst. Die Hilfsorganisation der katholischen Kirche versucht, die schlimmste Not zu lindern, so Haunold: „Wir haben in Oberösterreich 15 Sozialberatungsstellen. Dort können wir Unterstützung anbieten, diese kann etwa mit Gutscheinen oder Überweisungen erfolgen. Aber auch in den Bereichen Bildung und Obdachlosigkeit können wir helfen. “