Verkaufszahlen Autos
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Wirtschaft

Neuwagenverkäufe so niedrig wie nie

Der Automarkt ist im Jahr 2022 eingebrochen. So wenig Neuwagen wurden zuletzt Mitte der 80er Jahre verkauft. Konkret verzeichnete man österreichweit 215.000 Pkw-Neuzulassungen, um zehn Prozent weniger als im Jahr davor.

Besonders hoch war der Rückgang bei den reinen Verbrennern, also bei Diesel- und Benzinautos. In Oberösterreich wurden beispielsweise 2022, gegenüber dem Jahr davor, rund 1.500 neue Dieselautos weniger verkauft.

Die Autobranche führt den Rückgang der Neuzulassungen auch auf den Ukrainekrieg zurück, so der Obmann des Fahrzeughandels bei der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Adolf Seifried. Die Fahrzeugauslieferungen hätten sich vor allem wegen Lieferengpässen bei Fahrzeugteilen verzögert. So waren unter anderem Kabelstränge und Halbleiter schwer zu bekommen.

Teuerung: Weniger Geld für Autos

Die heimischen Autohändler bemerken aber auch, dass die Menschen weniger Geld zur Verfügung haben, so Stefan Leeb, Fahrzeughändler aus Wels. „Hier merken wir, dass die Kunden länger mit ihren Fahrzeugen fahren, dass die Kunden mehr reparieren, oder auf einen Jungwagen wechseln“. Laut Leeb verlagere sich das typische Neuwagengeschäft immer mehr zu den Geschäftskunden und Firmen. „Aber im Privatbereich wird es von Tag zu Tag schwieriger“, so Leeb weiter.

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Unternehmen interessieren sich vor allem für Elektroautos.

E-Autos vor allem für Unternehmen interessant

Von zehn verkauften E-Autos gehen acht bis neun an Firmen. Das liegt vor allem an steuerlichen Vorteilen, die die Unternehmen bei der Nutzung von E-Autos haben. Generell bremsten sich die Verkaufszahlen von Elektro- und Hybridautos in Oberösterreich aber etwas ein. So wurden 2021 fast 6.700 neue E-Autos gekauft, vergangenes Jahr nur knapp 6.300. Österreichweit verzeichnete man hingegen beim Verkauf von Elektroautos ein Plus von 2,4 Prozent.

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Stadtgeländewagen weiter gefragt

Der Boom bei den Stadtgeländewagen hielt im Vorjahr weiter an. In der oberen Mittelklasse gingen die Verkaufszahlen vergleichsweise moderat zurück, Minivans waren 2022 deutlich weniger gefragt. Die Autobranche geht davon aus, dass die Talsohle bei Neukäufen durchschritten sei. So solle die Steigerung nächstes Jahr bei 15 Prozent liegen.