Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum, Gebäude innen
ORF
ORF
Chronik

Schlechte Stimmung in Spitälern

Die Stimmung in der Belegschaft der Spitäler der oberösterreichischen Gesundheitsholding ist alles andere als gut – das zeigen Ergebnisse einer internen Befragung, die nun bekannt geworden sind. Vor allem der Umgang mit der Corona-Krise sorgt für Unmut. Schon in den vergangenen Monaten waren ja mehrfach Probleme bekannt geworden.

Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung werden derzeit in den einzelnen Spitälern der Gesundheitsholding präsentiert – so zum Beispiel auch im größten Krankenhaus des Landes, im Kepler-Universitätsklinikum, wo mehr als 2.300 Personen den Fragebogen beantwortet haben.

Schlechtes Zeugnis vom Pflegepersonal

Erschreckende 44 Prozent des Personals sind dort mit dem Krisenmanagement der Spitalsleitung in der Corona-Krise überhaupt nicht oder nicht besonders zufrieden. Weitere 30 Prozent meinen, es gehe. 25 Prozent sind eher oder sehr zufrieden. Vor allem das Pflegepersonal stellte dem Management ein schlechtes Zeugnis aus, die Ärzteschaft sieht die Lage etwas besser.

Vernichtende Bewertung für Betriebsklima

Vernichtend fällt das Urteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus, wenn es um das Betriebsklima im Universitätsklinikum geht. Bei den – nach dem Beispiel eines Wetterberichts vorgegebenen – Antworten kreuzte ein Drittel sehr regnerisch oder sogar Unwetter an. Wolkenlos strahlend ist die Lage gar nur für zwei Prozent. Was dabei auffällt: Die Situation in der eigenen Abteilung wird spürbar besser beschrieben.

Betriebsrat erneuert Forderung nach mehr Ressourcen

Es brauche Personal, bessere Arbeitsbedingungen sowie bessere Entlohnung, fordert Zentralbetriebsrat Branko Novakovic. "Was wir dringend brauchen ist, dass endlich Geld in die Hand genommen wird und in richtige Maßnahmen investiert wird, die uns eine Verbesserung bringen.“

Harnoncourt: „Nicht beruhigend, aber verständlich“

Der Geschäftsführer der oberösterreichischen Gesundheitsholding, Franz Harnoncourt, betont, dass diese Ergebnisse zwar nicht beruhigend, aber verständlich seien: „In der Krise mussten sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kurzfristig an anderen Stellen eingesetzt werden. Für die Betroffenen war das natürlich eine höchst unbefriedigende Situation.“ Man arbeite bereits an Lösungen – zum Beispiel wird es künftig im Personal „Springer“ geben, die in solchen Fällen kurzfristig aushelfen. Das werde positiv aufgenommen, so Harnoncourt.

Haberlander: „Nehmen Ergebnisse ernst“

Man nehme die Ergebnisse sehr ernst, so Gesundheitsreferenten Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) gegenüber dem ORF Oberösterreich. „Die Geschäftsführung der Gesundheitsholding hat jetzt der Auftrag, diese Rückmeldungen zu analysieren. Damit man punktgenau auf die Rückmeldungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reagieren kann.“